OÖ Heimatblätter 2010 Heft 3/4

147 entwickelte sich – neben Ebensee – das zweite Industrieherz der Region. Nach 1910 nahm die Elektrifizierung der Orte ihren raschen Fortgang, bis 1914 hielt der Strom in jeder Gemeinde Einzug. Einzelschritte innerhalb des weiteren Ausbauplans waren der Bau der Zentrale III unterhalb des Vorderen Gosausees (im November 1911 war der Staudamm beim See vollendet) sowie die Anlage des knapp 1000 Meter langen Stollens durch den Fels zum Kraftwerk; die Baubewilligung hierfür wurde im Mai 1913 erteilt, fertigstellen konnte man den Stollen noch vor Kriegsbeginn – im Juni 1914. Bei diesen Arbeiten war es zu einem katastrophalen Wassereinbruch gekommen, der auch Menschenleben forderte.28 es keine reguläre Eröffnungsfeier, kein medienwirksames Durchschneiden von Bändern, Einweihungen oder Taufen. Steeg ging leise ans Netz. Die weitere Entwicklung der Gosauwerke ab 1910 Für die Ortschaft Steeg in Bad Goisern bedeutete das Elektrizitätswerk einen ungeheuren Aufschwung. Der Verlust des Kinderhortes, den man des Betriebslärms wegen nach St. Wolfgang verlegte (heute HBLA Ried), wurde durch eine elektrochemische Fabrik und ein Werk zur Kupferelektrolyse bei weitem wettgemacht. In den Jahren des ersten Weltkriegs folgte die Einrichtung des Elektrodenwerkes. Aus dem beschaulichen Landeplatz am Hallstättersee 28 Handschriftlicher Bericht von Johann Cigale im Archiv der Energie AG in Steeg. Die Ortschaft Steeg nach 1910 (Privatfoto)

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