OÖ Heimatblätter 2010 Heft 3/4

143 Fernleitung von Ischl aus die Baustellen in Gosau und Goisern mit Strom, im Dezember erfolgte die Bauverhandlung für die Zentrale V in Steeg. Im Sommer 1909 waren etwa 330 Personen mit dem Bau beschäftigt, im Winter mehr als 100, im Frühjahr und Sommer 1910 zirka 350. Neben einheimischem Personal verdingten sich auch auswärtige Arbeiter, v. a. aus der Untersteiermark und Unterkärnten. Am 27. Juli konnte der Stollendurchstich gefeiert werden: „Gestern abends erfolgte der Durchbruch des Steg-Gosautunnels, tragfähiges Ergebnis auf dem Tisch lag. Dr. Stern gab an, über 100 Male mit der Behörde in Wien gesprochen zu haben, ehe das ministerielle Projekt endgültig zurückgezogen wurde. Die nicht abgeschlossene, bloß vertagte Verhandlung vom Oktober 1907 wurde in der Gosaumühle im Mai 1909 fortgesetzt. Hier sah sich nun Josef Stern weiteren, zum Teil kleinlichen bis aberwitzigen Entschädigungs- bzw. Abgeltungsforderungen gegenüber.19 Konsequent überwand Stern auch diese neuen Hindernisse. Nach zweijähriger Bewilligungsphase kam es am 15. Juni 1909 doch zur Erteilung der Konzession. Der Bau konnte beginnen! Der Stollen durch das Ramsaugebirge wurde von beiden Seiten vorgetrieben, im September betrug die Länge von der Steeger Seite her schon 200 Meter.20 Ende November versorgte eine 19 Verhandlungsschrift der BH Gmunden vom 12. und 13. Mai 1909 und Ischler Wochenblatt vom 25. Mai 1909. 20 Ischler Wochenblatt, 19. September 1909. Genaue Angaben bis zum Stollendurchschlag vgl. Marchetti, H., 2003: Stern & Hafferl. Visionen mit Tradition. – Gmunden, S. 84. Bauten am Vorderen Gosausee (Archiv Energie AG)

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