OÖ Heimatblätter 2010 Heft 3/4

117 stratifizierten Fundzusammenhängen. Die Zukunft wird zeigen, inwieweit ein nur auf typologischen Merkmalen aufgebauter Datierungsansatz mit absolutchronologischen Ergebnissen vereinbar sein wird. Auch werden die immer weiter verfeinerten und umfangreicheren Materialbestimmungen an Silexinventaren zu einem besseren Verständnis der Versorgungssysteme im Paläolithikum führen. gürtel Nordböhmens und Mährens, wie sie bereits für das Aurignacien und später dann für das Gravettien in Willendorf II20 in den Schichten 5, 8 und 9 festgestellt werden konnten, und die im Paläolithikum der Donau-Enns-Region gänzlich fehlen. Offenbar liegt unser Arbeitsgebiet hinsichtlich dieser Importe aus nordwestlichen Richtungen in einem anderen Einflussbereich. Viele Fragen aber müssen zum jetzigen Zeitpunkt noch unbeantwortet bleiben. Dennoch führen Vergleichsuntersuchungen dieser Art zu einem raschen Fortschritt in der Beurteilung von Geräteinventaren auch aus nicht 20 A. Binsteiner et al., Die Rohstoffanalyse der Silexartefakte von Willendorf II, Schicht 8 und 9. Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien, Bd. 138, 2008, 63–78; A. Binsteiner – E. M. Ruprechtsberger, Anm. 1, 85–86. Abb. 10. Länge-Dicke Diagramm der Spitzen in Levallois-Technik aus Ernsthofen, NÖ, in den Rohstoffgruppen der Radiolarite, Hornsteine und Quarzite.

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