239 wiedergegebene Werkverzeichnis (S. 207–236) reicht nur bis 1952 und führt 1098 Kompositionen an. Hier ist also noch eine große Lücke zu schließen. Diese in Tabellenform angelegte Werkübersicht gibt in der gewählten Form leider sehr wenig Einblick und Information. Die Spalten sind mit „Titel“, „Untertitel“, „Sprache“ und „Jahr“ überschrieben und lassen Werkgattung sowie Besetzung mit wenigen Ausnahmen leider fast völlig außer acht, die Sprache hingegen wäre aus dem Titel ersichtlich. Aufschlussreich wären in diesem Überblick doch eine genauere Datierung, falls sich diese zuverlässig ermitteln ließe, und Angaben über Uraufführungen und weitere Aufführungen. Karl Mitterschiffthaler Ikarus Kaiser – Michael Jahn, Das historische Notenarchiv der Pfarrkirche Weyer an der Enns. Veröffentlichungen des rism-österreich, Herausgegeben von Michael Jahn, Reihe A, Band 5. Wien, Verlag Der Apfel 2006. 202 Seiten mit zahlreichen Notenbeispielen und Faksimile. ISBN 978-3-85450-204-3 Ikarus Kaiser – Michael Jahn, Das historische Notenarchiv der Pfarrkirche Altmünster am Traunsee. Veröffentlichungen des rism-österreich, Herausgegeben von Michael Jahn, Reihe A, Band 6. Wien, Verlag Der Apfel 2007. 91 Seiten mit zahlreichen Notenbeispielen und Faksimile. ISBN 978-3-85450-232-6 Ikarus Kaiser – Michael Jahn, Das historische Notenarchiv des LinzerDoms. Veröffentlichungen des rismösterreich, Herausgegeben von Michael Jahn, Reihe A, Band 10.Wien, Verlag Der Apfel 2008. 280 Seiten mit zahlreichen Notenbeispielen und Faksimile. ISBN 978-3-85450-210-4 Dieses beispielgebende Katalogisierungsprojekt der für die Erforschung des Musiklebens Oberösterreichs wichtigen Dokumente wurde und wird durch das Referat für Kirchenmusik der Diözese Linz, das Diözesanarchiv und die Kulturverwaltung des Landes Oberösterreich gemeinsam ermöglicht. Bis jetzt konnten bereits über zwanzig Musikalienbestände von Stefan Ikarus Kaiser katalogisiert werden. Damit werden diese Bestände, die in manchen Pfarrkirchen oder Pfarrhöfen unter bedenklichen Bedingungen gelagert waren, konserviert und wissenschaftlich erschlossen. Diese Musikalien sind unmittelbare Zeugnisse der Musikpflege an der jeweiligen Kirche, sie dokumentieren anschaulich deren Ausmaß und musikalisches Niveau. Erwerbung bzw. Abschrift, Verwendungs- und Aufführungsvermerke, mehr oder weniger auffällige Gebrauchsspuren, zusätzliche oder nachträglich ergänzte Stimmen, evt. auch für eine geänderte Besetzung u. dgl., lassen jedes verzeichnete Musikstück „lebendig“ werden und zeichnen als Sammlung ein sehr klares senschaftliche Biographie verfassen, sondern erzählend den Lebensweg darstellen und dabei allgemein Bekanntes mit neuen Erkenntnissen ergänzen. „Über Joseph Kronsteiner ist schon eine Fülle von Publikationen erschienen“ (S. 9), die der Autor als Literaturangaben zusammenstellen hätte sollen. Dort hätten der Artikel des Autors im Sammelband „Faszinierende Gestalten der Kirche Österreichs“, herausgegeben von Jan Mikrut (Wien 2001, S. 167– 204), und das von Hermann Kronsteiner verfasste Buch über die Kronsteiner-Mutter (Veritas-Verlag) Platz finden sollen. Zöpfl beschränkte das Thema auf die im öffentlichen Musikleben wahrnehmbare Tätigkeit als Chormeister. Mehrmals stößt er auf den bekenntnishaften Ausspruch Kronsteiners „zuerst Priester dann Musiker“. Von der Entwicklung der Persönlichkeit im tiefreligiösen Elternhaus, in der Volksschule in Losenstein, während des Gymnasiums im bischöflichen Knabenseminar Petrinum in Linz, im Priesterseminar, wo er auch Musikpräfekt war, Priesterweihe, seine Seelsorgetätigkeit als Erzieher am Petrinum, nebenbei intensive Musikstudien am Brucknerkonservatorium, Kaplan – Seelsorger und Chorleiter in Schwanenstadt und Grieskirchen, Domvikar, Studien bei Johann Nepomuk David in Leipzig und bis schließlich zum Domkapellmeister in Linz (1943–1981) entsteht ein klares Bild dieser Priester- und Künstlerpersönlichkeit. Der Chormeister Kronsteiner beschränkte seine Arbeit nicht allein auf die Kirchenmusik imDom, sondern behauptete mit „seinem“ Domchor im Linzer Konzertleben immer wieder mit großen Vokalwerken einen festen Platz. Um die Bedeutung dieser Tätigkeit klarer erscheinen zu lassen, wären Rezensionen aus der der Lokalpresse zu Aufführungen besonderer Werke im Dom wie auch zu öffentlichen Konzerten von Vorteil gewesen. Es gehörte zu seiner Tätigkeit als Priester und Seelsorger, dass er ein „Vorkämpfer der Volksliturgie“ (9) war. Viele seiner Werke verdanken ihre Entstehung der damals in der Diözese Linz sehr aktiven Volksliturgischen Bewegung, an deren Verwirklichung Josef Kronsteiner als begeisterter Pionier beteiligt war. Sein Engagement in der volksliturgischen Bewegung sollte daher in Zusammenhang mit seinem kompositorischen Schaffen erörtert werden. Die Komponistentätigkeit erwähnt Zöpfl selbst bewusst nur im Rahmen des Wirkens als Kirchenmusiker. Das Thema überlässt er (als promovierter Theaterwissenschafter) einem anderen kompetenten Autor. Das von Karl Brandstötter zusammengestellte (Diplomarbeit an der Theologischen Hochschule Linz, 1998) und hier als schlichte Auflistung
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