OÖ Heimatblätter 2010 Heft 3/4

238 etwa Ernst Dunshirn, Hans Haselböck, Hermann Kronsteiner, Rudolf Sykora, Erwin Ortner, Gerhard Dallinger, Rupert Gottfried Frieberger, Hans Gabriel, Martin Haselböck, Peter Planyavsky, Michael Radulescu, Balduin Sulzer, Otto Sulzer, Eva Wagner, Nikolaus Harnoncourt, Herbert Tachezi, Walter Tautschnig oder Uwe Christian Harrer, die vor allem ihre Wertschätzung und Dankbarkeit – Selbstdarstellung bzw. Selbstbeweihräucherung nicht ganz ausgeschlossen (S. 181 f.) – zum Ausdruck gebracht haben, stellen Gillesbergers pädagogisches und künstlerisches Wirken eindrucksvoll dar. Das hier präsentierte Persönlichkeitsbild wäre ohne das abschließende Kapitel „Familienmensch Gillesberger“ unvollständig. Dieses lag bei den Familienangehörigen wohl in den besten Händen. Viele, die Hans Gillesberger kannten, seine Schüler oder Chorsänger waren oder unter seiner Leitung irgendwann einmal gesungen haben, werden dankbar zu diesem Buch greifen. Karl Mitterschiffthaler Österreichischer Amtskalender (ÖAK) 2010/2011. Verlag Österreich, Wien 2010. 1862 Seiten, gebunden, EUR 166,10. Der Standardcharakter des ÖAK, des Lexikons der Behörden und Institutionen, für alle Bereiche des öffentlichen Lebens einschließlich Kirchen, Gemeinden, Standes- und Interessenvertretungen u. a. ist evident, seine historischen Übersichten sind zuverlässig und lehrreich. Stets wird man fündig, wenn man in ihm nach Daten aus dem öffentlichen Sektor sucht. J. D. Helmut Zöpfl, Joseph Kronsteiner der Chormeister. Herausgegeben von Wolfgang Maxlmoser. Aspach, Verlag edition innsalz 2008. 243 Seiten mit zahlreichen Photographien. ISBN 3-901535-76-4 Joseph Kronsteiner (1910–1988) – er wäre heuer 100 Jahre alt geworden – zählt zu den bedeutendsten österreichischen Komponisten des 20. Jahrhunderts. Helmut Zöpfl hat für dieses Persönlichkeitsbild, in dessen Mittelpunkt, wie schon der Untertitel sagt, Kronsteiners Tätigkeit als Chormeister steht, Tagebücher aus dem Nachlass (im Diözesanarchiv Linz) und die von Franz Zamazal edierte „Selbstbiographische Skizze“ Josef Kronsteiners (Neues Archiv für die Geschichte der Diözese Linz 11, 1997, 159–200) verwendet. Gerade diese sehr persönlichen Dokumente hat der Autor mit der erforderlichen Sensibilität in seine Darstellung einbezogen. Einen wichtigen Beitrag stellen die Erinnerungen von nahen Verwandten, Mitgliedern des Domchores und weiterer Wegbegleiter dar. Der Autor wollte damit keine wis- – eine nur schwer wegzudenkende Institution – und was er für Oberösterreich bedeutet, ist sichtbar an offiziellen Auszeichnungen und Ehrungen. Franz Zamazal Michael Gillesberger (Hg), Hans Gillesberger. Stimmbildner – Chorleiter – Dirigent. Steyr, Verlag Ennsthaler, 2009, 269 Seiten mit zahlreichen Fotos und Faksimile. ISBN 978-3-85068-837-6 Hans Gillesberger (1909–1986) gilt ohne Zweifel als einer der bedeutendsten und wegweisenden Chorleiter des 20. Jahrhunderts. Anlässlich seines 100. Geburtstages war eine Rückschau angebracht. Die mittlerweile über zwanzig seit seinem Tod vergangenen Jahre lassen Vieles in den Folgewirkungen klarer erscheinen. Da es außer Nachrufen keine zusammenfassende, das vielfältige Wirken dieser Musikerpersönlichkeit würdigende Publikation gibt, hat sich Sohn Michael mit seinen Kindern an die Arbeit gemacht, das Wesentliche über Hans Gillesberger zu erfassen und zu dokumentieren. Gleich vorweg kannman sagen, dass er dieses Vorhaben als Redakteur jenseits jeglicher Subjektivität verwirklicht hat. Der in Ebensee geborene H. Gillesberger war Kapellmeister und langjähriger künstlerischer Leiter der Wiener Sängerknaben und der Wiener Hofmusikkapelle, er leitete bedeutende Konzertchöre Wiens (Wiener Singakademie und Wiener Kammerchor als Chöre der Wiener Konzerthausgesellschaft), die er für Aufführungen unter namhaften Dirigenten, wie Werner Egk, Paul Hindemith, Pierre Monteux, Carl Schuricht, mustergültig vorbereitete. Seinen Platz im Wiener Konzertleben festigte er vor allem durch zahlreiche Uraufführungen zeitgenössischer Werke, was durch den Briefwechsel mit Johann Nepomuk David, Paul Hindemith und Ernst Krenek belegt ist. Fotos, Konzertprogramme und -plakate, Konzertkritiken in der Tagespresse in Form von Zeitungsausschnitten dokumentieren die vielfältige künstlerische Tätigkeit Gillesbergers. Seine unzähligen Schallplatteneinspielungen von Werken aus Barock, Klassik und Gegenwart mit verschiedenen Chören, Ensembles und namhaften Solisten sind leider nur in Auswahl dokumentiert. Als Lehrer an den Abteilungen für Kirchenmusik und Musikerziehung der Musikakademie bzw. Musikhochschule Wien (heute Musikuniversität) bildete er unzählige Chorleiter aus. Die wertvollste Mitgift für seine Schüler war seine unverwechselbare Art, einen Chor stimmlich zu homogenisieren und Vokalmusik lebendig zumKlingen zu bringen. Die kurzen Statements mehrerer Schüler und Wegbegleiter,

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