235 Leben als Dienst an der Heimat: Prof. OMR Dr. Herbert Kneifel † Die Liebe zur Heimat und deren wissenschaftliche Erforschung waren ihm nach eigenen Worten „von Jugend an ein bestimmender Lebensinhalt“, dem er mit der Hingabe des echten Idealisten und schier unerschöpflicher Energie bis zuletzt auf das Vielfältigste gedient hatte. Beruf (1937–1976: Ennser Stadt- und Gemeindearzt), zielbewusstes kommunalpolitisches Engagement (1955–1961: Vizebürgermeister) und leidenschaftliches Interesse an Geschichte, Kultur & Archäologie fanden bei Konsulent Prof. Obermedizinalrat Dr. Herbert Kneifel zu seltener, ja exemplarischer Einheit. 42 Jahre hindurch, von 1960 bis 2002, ehrenamtlicher Obmann und Kustos des „Museumsvereins Lauriacum“, hat der Vater von zwölf Kindern – unter ihnen Oberösterreichs Wirtschaftsbundchef BR Gottfried Kneifel – die Stadtentwicklung maßgeblich mitgeprägt und sich dabei ganz besonders um die Erhaltung des historischen Ennser Stadtbildes, ebenso aber um den Naturschutz, bleibende Verdienste erworben, war lange Zeit Rettungs- und Feuerwehrarzt, Leiter des von ihm mitbegründeten Katholischen Bildungswerkes, und wirkte in zahlreichen weiteren, bedeutenden Funktionen. Von seiner regen, noch im fortgeschrittenen Alter mit wacher Begeisterung ausgeübten wissenschaftspublizistischen Tätigkeit zeugt eine Reihe fundierter Fachartikel zu vorwiegend lokalgeschichtlicher Thematik auch in den OÖ. Heimatblättern. Das Lebenswerk des am 29. Juni 2010, wenige Monate nach der Feier des 102. Geburtstages, in seiner geliebten Heimatstadt Verstorbenen würdigt eine Liste hoher und höchster offizieller Auszeichnungen, wobei die 1990 in dankbarer Anerkennung verliehene Ennser Ehrenbürgerschaft für ihn persönlich die vielleicht schönste war. „Land und Landeskunde“ verlieren in Herbert Kneifel einen ihrer Unersetzlichen. Sein Vermächtnis aber wird fortbestehen! Camillo Gamnitzer
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