Ein Münzfimd des 16. Jahrhunderts aus der Neumühle bei Unterweißenbach Von Bernhard Prokisch Fundumstände Im Jahr 1970 trat im Zuge von Bauarbeiten am Haus Neumühle 4 in der MG Unterweißenbach, VB Freistadt ein kleiner Münzfund zutage. Er war in der steiner nen Außenmauer des Hauses in einer schalenförmigen Ausmörtelung verborgen, in der die Münzen ohne weitere Hülle lagen. Der Fund wurde damals sorgfältig geborgen und aufbewahrt und nunmehr dem Oberösterreichischen Landesmuseum zur Bearbeitung zur Verfügung gestellU Seine Katalogisierung und Bearbeitung soll einen weiteren, kleinen Baustein zu einer künftigen Aufarbeitung der Fundmünzen Oberösterreichs darstellen, auf grund derer erst eine wirklich exakte Rekonstruktion des heimischen Geldumlaufes vergangener Zeiten möglich sein wird. Datierung Die Schlußmünze des Fundes, ein Linzer Pfennig aus dem Jahr 1550 (Kat. Nr. 53) gibt einen eindeutigen terminus post quem für die Verbergung der Barschaft. Da dieses Stück innerhalb des Komplexes ganz vereinzelt dasteht - zur nächstjünge ren Prägung, einem Grazer Pfennig von 1531 (Kat. Nr. 56), besteht ein Zeitabstand von immerhin fast zwei Jahrzehnten -, ist eine Verbergung nicht lange nach 1550 anzunehmen. Fundzusaimneirsetzimg Aus der Zusammensetzung des Fundes lassen sich in dreifacher Hinsicht Aufschlüsse münzgeschichtlicher Art erwarten: aus der Nominalstruktur, d.h. der im Fundkomplex vertretenen Münzsorten, aus der geographischen Streuung, d.h. der Herkunft der Stücke aus unterschiedlichen Münzstätten, sowie aus der chrono logischen Schichtung des Fundmaterials, die über die Umlaufdauer der Geldstücke Auskunft gibt. Dem Finder und Eigentümer, Herrn Alfred Hinterreither, sei an dieser Stelle für die Zurverfügung stellung, Frau Hermine Starmayr für die Vermittlung des Materials herzlich gedankt.
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