OÖ. Heimatblätter 1999, 53. Jahrgang, Heft 3/4

gene Familienarchive existieren, waren andere Quellen heranzuziehen. Dabei waren im Oberösterreichischen Landes archiv das Herrschaftsarchiv Steyr, die mit dem Jahr 1594 beginnenden Be scheidbücher und Bescheidprotokolle sowie das Herrschaftsurbar von 1583 von grol3em Wert. Erkenntnisse zur Fa miliengeschichte waren zudem aus den Matriken der Pfarren Waldneukirchen und Pfarrkirchen zu gewinnen sowie aus den Marktgerichtsprotokollen Bad Halls. Der überwiegende Teil der Han delsbeziehungen konnte im Steiermärkischen Landesarchiv erforscht werden. Hier sind zu nennen die Zeughausakten, die Ausgabenbücher, die landschaftli chen Registraturbücher, die Hofkam merregistraturbücher und nicht zuletzt die Expeditbücher. In Wien dienten die Gedenkbücher des Hofkammerarchivs als Quelle. Wenn Besucher von Museen heute noch die Werke Schreckseisens und Thallers bewundern können, so zeugt diese Tatsache einerseits vom hohen handwerklichen Können, das die Halt barkeit der Waffen garantierte, aber auch vom unermüdlichen Fleiß der beiden Schmiede. In äußerst beeindruckender Weise wird das Wirken der beiden Handwerker im Grazer Landeszeughaus erkennbar. Die hier eingelagerten Stan genwaffen legen nicht nur eindrucksvoll Zeugnis ab von der guten Qualität ihrer Erzeugnisse, sondern auch vom ausge sprochenen Wehrwillen der Menschen früherer Zeiten. Waren auch zuvor schon Spieße und Hellebarden in gerin gerer Zahl im Zeughaus eingelagert ge wesen, so wuchsen die Bestände doch erst durch Schreckseisen und Thaller derart an, daß mit ihnen eine erfolgrei che Landesverteidigung gewährleistet werden konnte. Seit dem letzten Viertel des 16. Jahrhunderts konnte im Zeug haus als wörtlich gelten, was die Zeug bücher Kaiser Maximilians 1. schon zu Jahrhundertbeginn angesprochen hat ten: „Lanng Spiss gepunden in püschelweys Seyn wir hergelegt mit grossem vleys Darbey sein auch helnparten Wir tun allein auf die veindt warten."

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2