derts - nunmehr als Pike bezeichnet - seine wichtige Funktion zur Absiche rung der Schützen und Musketiere ge gen Kavallerieangriffe. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts schliel31ich wurde der Spieß durch das Bajonett gänzlich ver drängt. Die von Schreckseisen gefertigten Langspieße besitzen kräfhge Spitzen mit geraden Schneiden und einer sechskan tigen Tülle. Gleichfalls massiv gearbeitet ist der spätere thallersche Typ, dessen Ei senspitze entweder rautenförmig gear beitet ist oder aber vierkantig mit aus schwingenden Schneiden erscheint (Abb. 11). Abb. 11: Langspieße aus der Werkstatt des Pankraz Thaller. Foto: Ilse Toifl Tarde Nicht allzuviel bekannt geworden ist über diesen Spießtyp, dessen Name sich aus dem italienischen und spanischen Bereich, wo er als „dardo" (= Wurfspieß) bezeichnet wird, ableitet. In den Akten erscheint die Tarde auch als Dardj, Tardy, Tharda oder Tharte. Sie war kür zer als der knechtische Langspieß, des halb auch vom Preis her günstiger. Die von Schreckseisen und Thaller geliefer ten Tarden dürften im Gegensatz zu den Langspießen, die bekanntlich in Söld nerheeren eingesetzt wurden, zur Ausrü stung des Landesaufgebotes gedient ha ben. Sie waren kürzer und leichter und konnten daher auch von ungeübten Per sonen gehandhabt werden. Erhärtet wird diese These durch die Tatsache, daß im Jahr 1578 „knechtische Schäfte" (also Schäfte von Langspießen) gekürzt und zum Schäften von Tarden genutzt wurden." Die dazu gebrauchten unge faßten Tardeneisen stammten von Peter Schreckseisen. Federspieß In der Fachliteratur scheint der Name Federspieß nicht auf. Auch aus den Zeughausinventaren verschwand die Bezeichnung Federspieß mit dem Jahr 1684. Das heißt jedoch nicht unbe dingt, daß sie vollkommen ausgeschie den worden sein müssen. Möglicher weise wurden sie unter einer anderen Be zeichnung auch weiterhin gelagert, denn Fritz Pichler, der 1879/1880 die Grazer Fritz Pichler - Franz von Meran, Das Landes zeughaus in Graz, 2. Teil, S. 100. Leipzig 1880.
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