etwa 1,15 bis 1,38 Tonnen, bei selber Menge an Langspiei3en zwischen 1,5 und 1,8 Tonnen. Unter Einrechnung der oben festgestellten Tragfähigkeit der Karren, dürften Schreckseisen und Thal ler ihre Lieferungen mit jeweils zwei bis drei Wägen getätigt haben. Vergleichs beispiele haben gezeigt, daß Fuhrleute mit derlei Wägen eine Tagesleistung von rund 30 Kilometern schafften. Demnach hätte die rund 200 Kilometer lange Reise von Bad Idall nach Graz in etwa sieben Tage in Anspruch genommen. Zwar bestimmte auch schon in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts das Verhältnis von Angebot und Nachfrage die Preisregelung, doch zeigte sich die steirische Landschaft stets bemüht, die Zahlungen für ihre Waffen über einen langen Zeitraum hinweg konstant zu halten. Sie verhandelten durch Mittels männer mit den Produzenten und ver suchten durch Argumente, man könne ja auch woanders einkaufen, den Ko stenaufwand zu reduzieren. Außerdem praktizierte die Landschaft mit Vorliebe die Methode des „Abbrechens": Dem Er zeuger wurde für die bereits gelieferten Waffen einen geringerer Preis, als vorher ausgehandelt, angeboten. Zumeist ak zeptierte dieser die verminderte Summe in der Hoffnung auf weitere Aufträge, durch die er seine Einbußen wieder wett machen konnte. Auch Thaller war mitunter von dieser üblen Praktik be troffen. Der Erfolg gab den Verordneten recht. Es gelang ihnen, zumindest hin sichtlich des Einkaufs von Stangenwaf fen, die Preise über Jahre hinweg stabil zu halten. So kostete bei Peter Schrecks eisen eine Hellebarde stets 43 Kreuzer (= 172 Pfennig), ein Tardeneisen 18 Kreuzer (= 72 Pfennig), eine geschäftete Tarde da gegen 3 Schilling 10 Pfennig (= 100 Pfen nig). Damit war der Waldneukirchener Schmied teurer als Pankraz Thaller, der seine Hellebarden um 42 Kreuzer (= 168 Pfennig) je Stück veräußerte. Dieser Preis änderte sich zwischen 1579 und 1601 nicht. Erst aus den Jahren 1606 und 1607 wurde eine Erhöhung bekannt. Nunmehr verlangte Thaller ebenfalls 43 Kreuzer für eine „glatte" Hellebarde. Teurer dagegen waren von jeher die ge ätzten Hellebarden, die er stets mit den Initialen „P.D.Z.H." (Pangraz Daller zv Hall) verzierte (Abb. 8), und die bereits im Jahr 1596 mit 10 Schilling Pfennig (= 300 Pfennig) zu Buche standen. In höhe rem Wert als Schreckseisen dagegen ver äußerte Thaller seine Tarden, für die er 30 Kreuzer (= 120 Pfennige) verlangte. Dazu muß jedoch bemerkt werden, daß er diese Waffen erst zwischen 1592 und 1611, also rund 25 Jahre nach dem Wald neukirchener lieferte. Ebenfalls über eine lange Zeitspanne hinweg gleich blieb der Preis für die thalAbh. 8: Seine geätzten Prunkhelleharden versah Thaller oft mit seinen Initialen „.PD.Z.H." (Pangraz Daller zu Hall). Foto: Ilse Toift
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