m Abb. 7: Führten Schreckseisen und Thaller ihre Warentransporte in ähnlicher Weise durch? Zeichnung: Leopold Toifl mit Waffen nach Graz zu bringen, auch wenn eine geringere Anzahl bei ihnen bestellt worden war. Zumindest läßt eine Supplikahon vom 12. April 1590 diesen Schluß zu: Damals hatten die Verordne ten bei Thaller 100 Langspieße und 50 Federspieße bestellt, doch der Schmied belud den Wagen eigenmächtig mit ins gesamt 760 bzw. 52 Stück der genannten Stangenwaffen (Abb. 7). Unter Hinweis, daß die Fuhrkosten für einen teilbeladenen Wagen die gleichen seien als für ei nen vollbepackten, ersuchte Thaller die Verordneten um Abnahme der gesamten Erzeugnisse - mit Erfolg.Am 7. Dezem ber desselben Jahres wiederholte er das Spielchen: Diesmal bat er um die Ab nahme von insgesamt 400 statt der be stellten 200 Hellebarden, „weillen er sonsten mit der fuer vnd Zerung zu grossem schaden khäme". Die Verordneten zeig ten aber wenig Verständnis für die Nöte Thallers, der ja laut allen Lieferverträgen die Unkosten für den Transport selbst zu tragen hatte.^^ Zwar willigten sie auch diesmal in den Erwerb der überhöhten Stückzahl, doch stellten sie ausdrücklich klar, dies geschehe zum letzten MaP - Pankraz nahm sich die Kopfwäsche zu Herzen. Die bei den einzelnen Lieferterminen genannten Stückzahlen lassen im übri gen Rückschlüsse auf das Transportge wicht zu. Eine Hellebarde wiegt bei einer Länge zwischen 2,45 Metern und 2,80 Metern durchschnittlich 2,3 Kilogramm, ein Langspieß bei einer Länge von rund 4,5 Metern etwa 3 Kilogramm. Daraus ergibt sich bei einer Liefermenge von 500 bis 600 Hellebarden ein Gewicht von StLA, Zeughausakten, Schuber 12 (1583-1590). " So etwa in den Bestellungen vom 3. Mai 1581 (StLA, Zeughausakten, Schuber 11 (1579-1582) oder vom 3. April 1582 (a. a. O), StLA, Iftl. Registratur- und Expeditbuch 1590, fol. 195V-196.
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