i If Der Hirtenjunge David besiegt mit seiner Steinschleuder den bewaffneten Riesen Goliath. Freskomalerei (1536) an der Westwand des Rittersaales von Schloß Goldegg/Pongau. Foto: Luidold wird dieses David-und-Goliath-Spiel in Ramingstein auf Initiative des dortigen Bür germeisters wieder aufgeführt. Um diesen „riesenhaften" Beispielen ein Ende zu setzen, sei noch auf jene Riesen hingewiesen, die in Ostflandern gefertigt werden, wenn eine Person aus dem Ort hundert Jahre alt geworden ist. Erwähnt seien auch die Sagenfigur des Riesenge birges (Nordabhang der Sudeten), der Rübezahl, der „Riese von Sefar", eine jung steinzeitliche Felszeichnung in der Sahara (Tassiiigebirge im Süden Algeriens)'' oder auch gegenwärtige Maskenfeste mit überdimensionalen Figuren in Zentralafrika, die bei Initiationsriten als Symbole für das Übermenschliche stehen. Nicht zu ver gessen ist die wohl erst jüngst erdachte oder tatsächlich gesehene Figur Asiens, der Yeti. Was ich mit diesen Hinweisen darstellen will, ist die vielgestaltige Entwick lung und der brauchmäßige Umgang mit dem Phänomen des Übergroßen, Mächti gen und Unberechenbaren. Ein Phänomen, das weltweit in allen Kulturen zu finden ist und sich, dem jeweiligen Weltbild entsprechend, entwickelt hat. Es gibt wahr scheinlich kaum einen Brauch, der sich in den letzten Jahren derartig weiterentwikkelt hat. Zwar nicht im Lungau, jedoch in Spanien sollen in den letzten zwanzig Jah ren 300 neue Umzugsriesen entstanden sein.^ " Rene Gardi: Felsbilder der Sahara. Bern 1969, Tafel I. ' L. Crexell: Aportacio de Matadepera al nostre Folklore. Matadepera 1982.
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