OÖ. Heimatblätter 1999, 53. Jahrgang, Heft 3/4

1581 März 9 1581 Dezember 22 1583 Februar 7 Hellebarden Hellebarden Hellbarden 232fl7ß10d Muster, 12 ß d Als wesentlich intensiver sind die Beziehungen des Pankraz Thaller zu Graz zu bezeichnen, der sowohl das Hofzeughaus als auch das landschaftli che Zeughaus mit seinen Erzeugnissen belieferte. Von seiner ersten Nennung am 14. Oktober 1575 bis in das Frühjahr 1580 hinein war Thaller fast ausschließ lich für den steirischen Landesfürsten Karl II. tätig. Daß er sich schließlich mehr und mehr der Landschaft zu wandte, dürfte damit zusammenhängen, daß der Hof Gelder an den verschieden sten Orten zusammenkratzte und Pan kraz seine Entlohnung teilweise bei den Amtleuten von (Bad) Aussee, von Eisen erz, von Vordernberg oder bei den Hof kammerräten in Graz einfordern mußte. Ja sogar bei den Mautnern von Rotten mann und St. Veit an der Glan mußte er (1602) sein Geld abholen.^® Mitunter, beispielsweise im April 1586, im Juli 1592 oder im April 1598, erhielt er an Zahlungs Statt überhaupt nur Eisen, das ihm als Rohmaterial für künftige Liefe rungen dienen sollte.Wesentlich einfa cher gestaltete sich da die Entlohnung Thallers bei der steirischen Landschaft, die ihm das Geld stets aus dem Einneh meramt in Graz (wenn auch nicht immer termingerecht nach erfolgter Lieferung) überwies. Manchmal zogen sich die Zahlungen monatelang hin, sodaß unser Schmied mitunter in finanzielle Be drängnis geriet. Ende März 1586 sah er sich sogar genötigt, bei den steirischen Verordneten um ein Darlehen von 100 Gulden anzusuchen, um die zur Herstel lung der bei ihm bestellten 500 Lands knechtspieße und Hellebarden nötigen Rohmaterialien wie Eisen, Holz und Kohle kaufen zu können. Der Wunsch Thallers wurde erfüllt, die dargeliehene Summe vom Kaufpreis der gelieferten Waffen abgezogen.^^ Als im zweiten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts die Nach frage an Spießen und Hellebarden dra stisch zurückging, bekam auch Pankraz die Auswirkungen drastisch zu spüren. Die Aufträge aus Graz wurden immer weniger. Zwischen dem 17. Dezember 1607 und dem 17. November 1611 be stellten die Steirer sogar überhaupt nichts. Wieder sah Thaller sich gezwun gen, Geld zu leihen - diesmal von der Hofkammer: am 14. Jänner 1611 waren es 213 Gulden, am 16. Mai des Jahres 100 Gulden.^^ Es muß für ihn eine Wohl tat gewesen sein, als er am 17. November 1611 endlich wieder liefern konnte: 300 Hellebarden und 300 Tarden schickte er ins Hofzeughaus, wofür ihm 375 Gulden (die geliehenen 313 Gulden waren vom Wert der Waffen abgezogen worden) ge zahlt werden sollten. Doch anstatt die ihm von der Hofkammer aufgetragene StLA, Zeughausakten, Schuber 11 (1579-1582). StLA, Hofkammerregistraturbuch 1602, fol. 650-650 V. StLA, Innerösterreichisches Kammer- und Exemptbuch 1586, fol. 32, 92 v; Innerösterrei chisches Kammer- und Exemptbuch 1592, fol. 212 v-213; Innerösterreichisches Kammerbuch 1598/99, fol. 69 v-70. StLA, Zeughausakten, Schuber 12 (1583-1590). StLA, Kontrakte und Reverse 1539-1628, fol. 166 V.

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