ken tauchen mit schöner Regelmäßigkeit die Namen Peter Schreckseisen und Pankraz Thaller auf, wobei Letzterer hin sichtlich der Lieferung von Stangenwaf fen den Löwenanteil beisteuerte. Leider sind aber nicht alle Akten vollständig er halten geblieben - beispielsweise fehlen einzelne Jahrgänge der Ausgabenbücher und der Registraturbücher sodaß durchaus die eine oder andere Lieferung Schreckseisens bzw. Thallers unbemerkt geblieben sein kann. Eine Gewähr auf Vollständigkeit der nachfolgenden Lie ferlisten kann aus diesem Grunde nicht bestehen. Im Zeitraum zwischen 1568 und 1583 fabrizierte Peter Schreckseisen fJellebarden und Tarden, wobei hinsichtlich seiner Verkaufsverhandlungen mit der steirischen Landschaft des öfteren Ferdi nand Hofmann als Vermittler in Erschei nung trat. Zweimal, im Jänner 1578 und im Februar 1583, schickte er Muster neuer Hellebardenformen mit der Bitte, man möge diese als Prototyp in das landschaftliche Zeughaus überneh men.^® Zwar erhielt Schreckseisen je weils 12 Schilling Pfennig für derlei Pro ben, doch lehnten die für die Bestückung des Zeughauses zuständigen steirischen Verordneten den Erwerb größerer Stück zahlen ab. Dennoch gelang es dem Schmied, die in seiner Werkstatt herge stellten Hellebarden und Tarden nicht nur in Oberösterreich, sondern auch in der Steiermark an den Mann zu bringen, wobei der Preis für eine Hellebarde über all die Jahre hinweg konstant 43 Kreuzer, für eine Tarde 3 Schilling, 19 Pfennig be trug. Zwischendurch scheint die Auf tragslage für Schreckseisen jedoch der art schlecht gewesen zu sein, daß er sich Geld leihen mußte, um Rohmaterialien für neue Bestellungen beschaffen zu können. So erhielt er am 18. August 1579 die nicht unbedeutende Summe von 300 Gulden und am 16. März 1580 abermals 50 Gulden. Beide Summen wurden bei Lieferung der bestellten Waf fen vom Kaufpreis abgezogen. Kompli kationen bei diesen durchaus üblichen Transaktionen ergaben sich jedoch am 29. August 1579, als Schreckseisen „ver gaß", die vorgestreckten 300 Gulden vom Wert der gelieferten 1.500 Tarden und 209 Hellebarden zu substrahieren. Erst durch eine Intervention des Ferdi nand Hofmann kam die Angelegenheit zu einem gütlichen Ende.^' Abb. 5: Bis heute haben sich Hellebarden des Peter Schreckseisen im Grazer Landeszeughaus erhalten. Foto: Ilse Toifl StLA, Zeughausakten, Schuber 10 (1577-1578); StLA, Iftl Ausgabenbuch 1577, fol 100; StLA, Iftl. Registratur- und Expeditbuch 1583, fol 32, 100. StLA, Zeughausakten, Schuber 11 (1579-1582).
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