auf, wohl aber ein „Pangraz Sulzer von der Sölden an der Sulz", der an finanziel len Abgaben 36 Pfennig bzw. 1 Laib Käse und 30 Eier als Naturalien an die Grundherrschaft zu leisten hatte. Da Thaller zumindest in den steirischen Ak ten fast immer als „Schmied an der Sulz" bezeichnet wurde, darf man wohl anneh men, daß mit dem oben genannten „Pan graz Sulzer" unser Schmiedemeister ge meint ist. WolfThaUer (t 1631) Der Sohn von Pankraz und Elisabeth Thaller dürfte, obwohl er erst in den Jah ren 1619 und 1620 als Waffenschmied in (Bad) Hall aufschien und Hellebarden sowie Partisanen an die Landschaft von Osterreich ob der Enns lieferte,^^ gleich nach dem Tod des Vaters dessen Werk statt übernommen und fortgeführt ha ben. Zweifellos aber hatte er bei seinem Senior das Schmiedehandwerk erlernt. Als der Produktionsstandort Hall im Jahr 1625 der ungeliebten Innerberger Hauptgewerkschaft zugeteilt wurde, scheint Wolf Thaller das Waffenhand werk aufgegeben zu haben. Möglicher weise hing seine Entscheidung aber auch mit dem 1624 erfolgten Tod des Maurus Thaller, der Wirt in Pfarrkirchen gewe sen war, zusammen. Wolf könnte den Genannten beerbt haben, denn in den Jahren 1630 und 1631 wurde er aus drücklich als Gastwirt bezeichnet.^" Als solcher ist er auch 1631 verstorben. Als im Sommer 1605 die gegen die habsburgische Herrschaft in Ungarn re voltierenden Haiducken in Niederöster reich einfielen und das Land aufs ärgste verheerten, beschloß man auch in Ober österreich Verteidigungsmaßnahmen. Die Herrschaft Steyr wurde zur Stellung von 130 Büchsenschützen, die am 1. Au gust gemustert wurden, verpflichtet. Un ter den Wehrpflichtigen befand sich auch Wolf Thaller, der anstatt „des alten Taller" im Aufgebot des 10. Mannes Ver wendung fand.^® Zum Kampfeinsatz ge langte er jedoch nicht, da sich die Rebel len bereits Ende Juli aus Niederöster reich auf die Große Schüttinsel in Un garn zurückgezogen hatten und die Ge fahr gebannt war. Im selben Jahr 1605 verstarb Thallers erste Gemahlin, Maria. Mit ihr hatte er zwei Kinder gezeugt: Stephan und Mar tha. Nach Ablauf des damals üblichen Trauerjahres ehelichte er laut Heirats brief von 1606 die verwitwete Margare the Höllhuber. Es könnte sein, daß auch seine zweite Frau bald verstarb, denn 1617 scheint wiederum eine Maria (t 1646) als Ehefrau eines Wolf Thaller auf. Ist aber dieser Wolf Thaller identisch mit unserem Waffenschmied? Die Frage müßte noch geklärt werden. Die Beziehungen der Familien Schreckseisen und Thaller zu Graz Es ist der Akribie der steirisch-landschaftlichen Buchhaltung in den letzten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts zu ver danken, daß heute noch nahezu jede Waffenlieferung an die Grazer Zeughäu ser nachweisbar ist. In den Schriftstük- " Wie Anm. 5, S. 124. " OÖLA, Bescheidprotokolle 1619 X 16,1620 I 28 und 1620 V 13. OÖLA, Bescheidprotokolle 1630/1631. " OÖLA, Landschaftsarchiv, Schuber 586, Nr. 120.
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