lebarden und 3.754 Tarden gelangten bis 1583 aus Waldneukirchen ins Grazer Zeughaus. Daneben blieb Peter aber in erster Linie für die Landschaft Öster reichs ob der Enns tätig, wobei er tatkräfüg von seinem Mitmeister Lorenz Leschenprand unterstützt wurde. Mit seinem zeitweiligen Engagement in der Steiermark geriet er jedoch zunehmend in Konkurrenz mit dem im benachbarten Bad Hall ansässigen Pankraz Thaller. Dieser hatte sich ebenfalls auf die Anfer tigung von Stangenwaffen spezialisiert, in Oberösterreich jedoch nicht Fuß fas sen können, weil Schreckseisen den dor tigen Markt beherrschte. Im Endeffekt scheinen sich beide das Absatzgebiet ge teilt zu haben: Thaller belieferte seit 1575 regelmäßig die Steirer, Schreckseisen die Oberösterreicher. Dennoch versuchte Peter zwischendurch immer wieder, sei nem Kontrahenten ins Geschäft zu pfu schen, indem er den steirischen Verord neten neue, von ihm entwickelte Helle bardentypen anbot, letztmals Anfang 1583. Am 7. Februar begutachtete der Zeugwart Hans Schueler die Waffen, be fand sie jedoch für ungeeignet, worauf hin die steirische Landschaft deren Er werb am 2. Mai ablehnte und Schrecks eisen anhielt, in etwa eineinhalb Jahren mit neuen Erzeugnissen wieder bei ih nen vorstellig zu werden.' Der Tod Schreckseisens im Frühjahr 1585 verhin derte weitere Geschäfte mit den Steirern endgültig. Sehr wenig bekannt geworden ist über die familiären Verhältnisse des Pe ter Schreckseisen. Wir wissen lediglich von drei Söhnen, von denen der älteste, Matthias, die väterliche Werkstatt über nahm und fortführte. Genauere Lebens daten sind nur von den beiden jüngeren, Simon (1567-1666) und Wolf (15731662), überliefert. Der Name seiner Ehe frau blieb bislang im dunkeln. Exakter lokalisieren lassen sich Werkstatt und Wohnhaus in Waldneu kirchen, als deren Besitzer Peter im lan desfürstlichen Urbar des Jahres 1583 auf scheint.' Die heutige Adresse lautet „Waldneukirchen Nr. 18". Eine Frage drängt sich dazu aber auf: War Schreckseisen aus dem benachbar ten Ort Steinbach nach Waldneukirchen zugewandert? Möglich wäre es, denn der steirisch-landschaftliche Einnehmer Maximilian von Khuenburg bezeichnete ihn am 22. Juni 1580 anläßlich einer Lie ferung von 300 Hellebarden als Bürger zu „Steinpach'V Dieser Umstand bedarf noch der Klärung. Matthias Schreckseisen Mit dem Tode des Vaters übernahm Matthias Schreckseisen im Jahr 1585 dessen Werkstatt und führte das Hand werk eines Hellebardenschmiedes fort. Wie sein Vorgänger, blieb auch Matthias beinahe ausschließlich für die Land schaft Österreichs ob der Enns tätig, wei tete aber seinen Betrieb aus. 1588 erwarb er zusätzlich zu seiner ererbten Werk statt einen zweiten Feuerplatz, an dem offenbar sein Mitmeister, ein gewisser Khaplhueber, Hellebarden schmiedete. Als Gesellen standen Schreckseisen und Khaplhueber Simon Lurgner, Hans Anhuber und Andrä Prunhuber zur Seite.® ® StLA, Iftl Registratur- und Expeditbuch 1583, fol 32, 100. ' OÖLA, Herrschaftsurbar 1583, S. 570. ' StLA, Iftl. Ausgabenbuch 1580, fol 105, ® OÖLA, HA Steyr, Schuber 1009, Eisenwesen: Huf- und Waffenschmiede 1577-1766, Fasz. 159, Nr. 27.
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