OÖ. Heimatblätter 1999, 53. Jahrgang, Heft 3/4

gegenüber dem Vorjahrd^ Im Jahre 1938 wurde der Parkplatz pro Tag durch schnittlich von 16 Omnibussen, 120 Kraftwagen und 30 mehrspurigen Kraft rädern benutzt!^' Im Jahre 1934 arbeitete das Landesbauamt ein Projekt für die Umfahrung von Hallstatt aus, das den Bau einer Straße am Hang oberhalb der letzten Häuser des Ortes vorsah. Die Straßen trasse begann am eben erwähnten Park platz, führte mit 12% Steigung bis zur Mühlbachschlucht, übersetzte diese mit einer Brücke und fiel von dort wieder mit 12% Gefälle bis in die Lahn, etwa zum heutigen Tunnelausgang. Um Sprengungen, von denen eine Gefähr dung der unterhalb liegenden Häuser ausgehen könnte, zu vermeiden, plante man, die Straße auf Hangbrücken zu le gen. Die Kosten für den Bau dieses ins gesamt nur zwei Kilometer langen Stra ßenstückes wurden mit etwa 1 bis 1,2 Millionen Schilling veranschlagt. Diese Summe war derart hoch, daß man das Projekt vorerst zurückstellte. Dessenun geachtet begann man 1935 mit dem Bau der Dachsteinhöhlenstraße, da man von einer späteren Realisierung der Umfah rung ausging. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg nahm man die Planungen für eine Um fahrung von Hallstatt wieder auf. Nach dem in den fünfziger und frühen sech ziger Jahren verschiedenste Projekte vor gestellt worden waren - u.a. auch eine sogenannte Seestraße entlang des See ufers mitten durch den Ort (1958) -, wurde schließlich das Projekt der Firma Porr realisiert, das zwei Richtungstun nels mit Einbahnverkehr anstelle eines Tunnels mit Gegenverkehr vorsah. Die ses Projekt, das auch die Errichtung von Parkgaragen für 90 Autos beinhaltete, wurde 1963 in Angriff genommen und 1966 vollendet. Die Großalmstraße Die Großalmstraße zweigt nahe Alt münster südlich von Gmunden von der Salzkammergutstraße ab und führt über die Großalmhöhe nach Steinbach am Attersee. Sie stellt somit die kürzeste Verbindung zwischen Traunsee und At tersee dar. Als ehemalige Forststraße im Besitz der Osterreichischen Bundesfor ste war sie sehr schmal und aus diesem Grund im Abschnitt GroßalmhöheSteinbach für den Kraftfahrzeugverkehr gesperrt. Bereits in der zweiten Hälfte der zwanziger Jahre war ein großzügiger Ausbau der Großalmstraße geplant, wo bei auch eine Verlegung der Trasse in Er wägung gezogen worden war. Zwar wurden einige Teilstücke tatsächlich umoder neu gebaut, doch im großen und ganzen blieben die Ausbaupläne aus wirtschaftlichen Gründen unverwirklicht. Alfred Sighartner, Verkehrsenhvicklung 1936, in: Die Straße in Österreich, Nr. 9/1937, S. 13. Bauamtsbericht vom 21. Februar 1938 an die OÖ. Landeshauptmannschaft, OÖLA, Straßen bauakte, „Hallstätterseestraße". Straßentunnel Hallstatt, Festschrift anläßlich der Eröffnung am 23. Juli 1966, Linz 1966, S. 124-127. Vgl. Herbert Matis / Dieter Stiefel, „Mit der ver einigten Kraft des Capitals, des Credits und der Technik ...". Die Geschichte des österreichi schen Bauwesens am Beispiel der Allgemeinen Baugesellschaft - A. Porr Aktiengesellschaft, Bd. II: 1945-1993, Wien/Köln/Weimar 1994, S. 180, 374.

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