busverbindung von Gösau nach Hallstatt zur Verfügungd"* Wie bereits angesprochen, stand der Bau der Dachsteinhöhlenstraße in en gem Zusammenhang mit dem Problem der Durchfahrt durch den Markt Hall statt. Die Häuser des Ortes drängen sich zwischen dem Ufer des Hallstätter Sees und dem steil abfallenden Salzberg, und die engen Straßen eigneten sich kaum für einen nennenswerten Kraftwagenver kehr, sodaß aus diesem Grunde bereits früh ein Fahrverbot für Kraftwagen und Beiwagenmaschinen im Ortsgebiet er lassen wurde. Zudem war seit 1901 auch die die Westseite des Hallstätter Sees entlangführende Straße von Gosaumühl nach Hallstatt für den Autoverkehr ge sperrt, da sie sehr schmal war. Da viele Touristen mit dem Automo bil anreisten, erwies sich die Sperre der Straße von Gosaumühl nach Hallstatt als ernsthaftes Hindernis für die weitere Entwicklung des lokalen Fremdenver kehrs. Eine Anreise war somit nur mit dem Fuhrwerk oder aber mit Eisenbahn und Schiff möglich. Das Bekanntwerden der ersten Pläne zum Bau einer Dach steinhöhlenstraße um 1930 machte die Lösung des Problems der isolierten Ver kehrslage Hallstatts sowie der Zubrin gerstraßen zur Dachsteinhöhlenstraße nur noch dringlicher, denn ohne die ent sprechende Befahrbarkeit der Zubrin gerstraßen machte der Bau der Straße auf den Dachstein wenig Sinn. In der Diskussion über das Ver kehrsproblem Hallstatt kristallisierten sich zwei Lösungsvarianten heraus: Er stens der Bau einer Umgehungsstraße und zweitens die Errichtung eines Fähr schiffverkehrs („Trajektverkehr"). Eine dritte Möglichkeit - die Durchfahrt durch den Ort zu adaptieren - scheiterte von vorneherein an den hohen Kosten für die dafür erforderlichen baulichen Maßnahmen und an der potenhellen Gefährdung nicht unterkellerter Ge bäude durch den Schwerverkehr. Zu dem ruhte die Straße auf einer bereits stark verfaulten Holzpilotenkonstruk tion, die erneuert hätte werden müssen." Die Vor- und Nachteile der beiden realistischeren Möglichkeiten wurden unter anderem in der Zeitschrift „Die Straße in Österreich" 1938 erörtert (zu diesem Zeitpunkt stand bereits der Park platz am Nordausgang des Ortes zur Verfügung): Die Verwirklichung eines Fährschiffbetriebes würde keine allzu großen finanziellen Mittel erfordern, die Arbeiten könnten sich auf die Herstel lung von Ländestellen, Abstellplätzen für die Automobile und Wartehäuschen für die Fahrgäste und Fahrzeuglenker so wie auf die Anlage von Zu- und Ab fahrtsrampen zwischen der Straße und den Ländeplätzen beschränken, so die Beurteilung. Allerdings kommt der Autor zum Schluß, daß die Einrichtung eines Fähr betriebes lediglich eine Zwischenlösung bis zur Eröffnung der Dachsteinhöhlen straßen darstellen könne, da die Flüssig keit und die Freizügigkeit des Verkehrs durch etwaige Wartezeiten, durch den Zeitver lust usw. beeinträchtigt werden könne. Es entspricht dem heute den Autotouristen zur Selbstverständlichkeit gewordenen „Tempo" der " Hans Jörgen Urstöger, Hallsbatt-Chronik. Vom Beginn der Besiedelung bis zum Jahre 1994. Nach Originalchroniken und Veröffentlichun gen über Hallstatt, Hallstatt 1994, S. 396. Bauamtsbericht vom 21. Februar 1938 an die OÖ. Landeshauptmannschaft, OÖLA, Straßen bauakte, „Hallstätterseestraße".
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