OÖ. Heimatblätter 1999, 53. Jahrgang, Heft 3/4

denkmalschützerischen Bemühungen an den Resten der Pferdeeisenbahn so ziemlich umsonst waren. Bis herauf in die siebziger Jahre galten Relikte der Pferdeeisenbahn als Hindernisse bei der Umsetzung öffentlicher oder privater In teressen. Die Deutsch-Hörschläger Be zirksstraße wurde über eine neue Brücke geführt, die knapp neben der histori schen Pferdeeisenbahnbrücke errichtet wurde. Der Einschnitt, auf dem die Trasse verlief, wurde zugeschüttet. Nur mehr in Richtung Summerau (nach We sten) ist der Trassenverlauf einigermaßen erkennbar. Das Wachthaus Nr. 29 in Summerau ist verschwunden. Nur mehr Reste der Grundmauern sind vorhanden. Und im Gusental kann man heute auf monströ sen Auffahrtsrampen bequem die Trasse der Pferdeeisenbahn erreichen. Heute geht man sorgsamer damit um. Grund dafür ist einerseits die Errich tung des Pferdeeisenbahn-Wanderweges Anfang der achtziger Jahre. Behörden und Bevölkerung wurden für den Wert der Relikte sensibilisiert. Andererseits wirken sich die jüngsten Aktivitäten rund um den Pferdeeisenbahnhof Kerschbaum (Renovierung des Stations gebäudes, Pferdeeisenbahnmuseum, Nostalgiefahrten, extreme Medienprä senz) äußerst positiv aus. So wird es heute kaum mehr vorkommen, daß Ge bäude, Brücken und Trassenteile, jene Relikte aus der Pionierzeit der Verkehrs technik, der „modernen Zeit" geopfert werden. Literaturverzeichnis Franz Pfeffer, Österreichs erste Eisenbahnen. In: Oberösterreichische Heimatblätter, Jahrgang 5, Heft 2, April-Juni 1951. Hermann Affenzeller, Geschichte des Marktes Neumarkt im Mühlkreise und seiner Umgebung. Neu markt i. M. 1954. Johann Brunner, Die Pferdeeisenbahn. Pferde- und Dampfbetrieb und Projekte auf 1106 mm Spurweite. Freunde der Pferdeeisenbahn. Rainbach 1996. Schriftverkehr Franz Dichtl bezüglich Pferdeeisenbahn, elf Briefe, meist Durchschriften, 1950 bis 1963, Heimathaus Freistadt.

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