Bemühungen in den fünfziger Jahren unseres Jahrhunderts um den Erhalt einzelner Denkmäler und Bauabschnitte der Pferdeeisenbahn Von Fritz Fellner Ub er die Bedeutung der einstigen Pferdeeisenbahn zwischen Linz und Budweis waren sich Anlieger und Hei matforscher stets bewußt. Über die Er haltungswürdigkeit der Überreste gab es aber zu verschiedenen Zeiten die unter schiedlichsten Meinungen. Nachdem am 1. September 1872 die Lokomohve „Ried" ihre Probefahrt auf der neu errichteten Eisenbahnlinie Freistadt-St. Valentin erfolgreich absolviert hatte, wurde sukzessive die neue Strecke für den Dampfbetrieb freigegeben: am 6. November 1872 zwischen Sommerau und Freistadt und am 2. Dezember 1872 zwischen Freistadt und St. Valentin. Am 20. Dezember 1873 begann der Dampf verkehr zwischen Gaisbach und Linz. Die Überreste der ehemaligen Pfer deeisenbahn, die nun funktionslosen Trassenteile und Gebäude, wurden 1873 und 1874 entweder abgetragen oder an deren Zwecken zugeführt. So wurden zahlreiche Wachthäuser zu Wohnungen umgebaut oder, zum Beispiel der Stahonsplatz Lest, als Wohnhaus und Schmiede genutzt. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg be gann diesbezüglich ein Gesinnungswan del. Die noch vorhandenen Reste sollten erhalten bleiben oder doch nicht noch mehr zerstört oder umgewandelt wer den. Dazu trug sicherlich auch die ver mehrte wissenschaftliche und heimat kundliche Beschäftigung mit diesem Thema bei. So erschien 1941 ein Aufsatz von J. Sames mit dem Titel: „Von der Salzstraße zur Salzbahn" (Der Franken burger, S. 159 ff.). Edmund Daniek schrieb in der Zeitschrift „Universum" (5. Jg., 1950) über „Österreichs erste Ei senbahn". Ein Jahr später erschien dann das Standardwerk über die Pferdeeisen bahn von Franz Pfeffer: „Österreichs er ste Eisenbahn" (Oberösterreichische Heimatblätter, Jg. 5, 1951, S. 97-181). Gerade in diese Zeit fallen auch die ersten großen Maßnahmen der Flurbe reinigung, des Güterwegebaus oder der Umwidmung von Gebäuden und Ge bäudeteilen. Jene Teile der Pferdeeisen bahn, die sich 80 Jahre nach Auflösung noch erhalten haben, scheinen nun ex trem gefährdet. Im Heimathaus Freistadt befinden sich elf Briefe (meist in Durch schrift), die dieses Thema punktuell be handeln. Der Zeitraum erstreckt sich vom 18. Dezember 1950 bis zum 13. Juli 1963. Die Pferdeeisenbahnbrücken bei Rainbach Der Landeskonservator von Ober österreich Dr. Juraschek macht am 18. Dezember 1950 die Landesbaudirektion aufmerksam, daß sich im Gemein-
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