OÖ. Heimatblätter 1999, 53. Jahrgang, Heft 3/4

Im 17. und 18. Jahrhundert erfolgte der Wallfahrerzuzug vornehmlich aus den Pfarren Mölln, Klaus und Kirchdorf, wobei die Pilger aus Mölln jährlich bis zu sechsmal mit Prozession nach Frauenstein zogen, und zwar am Tag Mariä Verkündi gung, am Osterdienstag, in der Kreuzwoche, am Pfingstdienstag, zu Mariä fiimmelfahrt und Mariä Geburt." Auf uns gekommen ist die Fahne der Mollner Schaufler zeche, die wohl bei diesen Wallfahrten mitgetragen wurde. Auf der einen Seite ist die hl. Katharina, die Patronin der Wagner, dargestellt, auf der anderen der hl. Jako bus d. A., der Patron der Schaufler und anderer fdolzarbeiter." Die Kirchdorfer Bürgerversammlung beschloß am 4. April 1687, jedes Jahr am 2. Juli eine Wallfahrt nach Frauenstein zu unternehmen." Dieser Ort ist heute Ziel von alljährlichen Fußwallfahrten aus Kirchdorf, Lambach, Molin, Sierning und Waldneukirchen. Darüber hinaus treffen jedes Jahr durchschnittlich 45 Buswallfahr ten in Frauenstein ein. St. Sebald am Heiligenstein Seit dem Spätmittelalter erfreut sich die Wallfahrt auf den Heiligenstein bei Gaflenz großer Beliebtheit. Mit der Weihe dieser Kirche im Jahre 1413 beginnt die ■ ii Wallfahrtskirche St. Sebald am Heiligenstein bei Gaßenz. Aquarell von Carl Reslfeld. Foto: OO. Landesmuseum OÖLA, STIAG, Akten, Band Nr. 82. " Angela Mohr, Kulturgüter in Mölln. Die Geschichte der Mollner „Schauflerzech", Steyr 1995, S. 55. Peter Stögmüller, Kirchdorf. Vom Angerdorf zur Bezirksstadt, Kirchdorf 1990, S. 35.

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