bar gemacht, 487 Brücken stark beschädigt und 22 ganz vernichtet, Hochspannungs-, Telefonlinien und Gasleitungen beschädigt, wodurch ganze Bezirke des Gebiets ohne Strom-, Gasversorgung und Fernsprechverbindung blieben; 97 Dör fer, die Städte Uzhorod, Mukacevo, fiust u.a. wurden von der Überschwemmung betroffen; 12.750 Häuser standen im Wasser, 2.406 brachen zusammen, weitere 9.872 verlangen eiligst Reparaturen; 5.260 Personen mußten übersiedelt werden, 19 fanden den Tod. In den Flußtälern des Hochgebirges wurden ganze Dorfgruppen von der Außenwelt völlig abgeschnitten, zu denen auch Königsfeld, Brustura, Deutsch- und Russisch-Mokra zählten. Gefahren brachten außer dem Hochwasser auch Schlammströme und 250 aktive Erdrutsche, von denen 26 im überschwemm ten Oberlauf des Teresvaflusses beweglich wurden. Für die von der Überschwemmung Betroffenen kam sofort humanitäre Hilfe aus dem In- und Ausland in Form von warmen Kleidern, Nahrungsmitteln, Arz neien u. a. m. Es kamen Planierraupen, Hinterkipper, Löffelbagger und andere Bau maschinen, Arbeiter und Soldaten sowie Materialien, um den Obdachlosen Unter kunft zu schaffen, und um eiligst die Eisenbahn, die Straßen fahrbar zu machen. Die Versorgung und Verbindung der abgeschnittenen Ortschaften mit der Außenwelt geschah einzig nur durch Hubschrauber, an denen es merklich mangelte. Neben den Nachrichten über den Wasserstand in den Flüssen, die Hilfe für die geschädigte Bevölkerung des Gebiets, die Maßnahmen zur Beseitigung der Überschwemmungsfolgen und den Besuch in den betroffenen Ortschaften selbst des Präsidenten der Ukraine, L. Kucma, entbrannte in den Medien ein heftiger Streit über die Erstursachen der Katastrophe. Es dominierten zwei Meinungen: die offizi elle, die die Vertreter der Staatsämter anstrebten, glaubhaft zu machen, und die öffentliche, die die Ökologen, Biologen und andere Intellektuelle vertreten, sowie die Überzeugung der einfachen Waldarbeiter und Bergbewohner, die durch ihr Wehklagen bemüht sind, gehört zu werden. Die offizielle Erklärung der katastrophalen Überschwemmung vom Novem ber 1998 beruht auf den extremen natürlichen Erscheinungen, die in ihrer Gesamt heit das Unheil verursachten: Es war das äußerst nasse Jahr, in dem es anstatt der durchschnittlichen 1.000 mm mehr als 1.860 mm Niederschläge gegeben hatte. Allein am 4. und 5. November fiel stellenweise bis 105 mm Regenwasser. Außerdem lag in den Bergen Schnee, der im Westen des Gebiets eine Schicht von 15 bis 20 cm und im Osten bis zu einem Meter reichte. Durch den warmen Regen ist er fast völlig an einem Tag weggetaut, und das ganze Wasser stürzte über den mit Nässe gesättig ten Boden hinunter, wo die Bäche und Flüsse nicht imstande waren, es aufzufangen und wegzuleiten, ohne dabei über die Ufer zu treten. Am 5. November habe es über dies ein Erdbeben dritten Grades gegeben, welches Erdrutsche und Schlammströme aktivieren konnte. Die Abholzung, die eben an der Bildung des Hochwassers auch eine Nebenrolle gespielt habe, könne keineswegs als entscheidend betrachtet wer den, weil Transkarpatien schon Jahre hindurch die vorgesehenen Erträge der Holz gewinnung nicht erfülle, und deswegen sei man verpflichtet und man werde auch
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