OÖ. Heimatblätter 1999, 53. Jahrgang, Heft 3/4

Das Mahnmal im Soldatenfriedhof Enns-St. Laurenz Mit einem Naturzaun eingefriedet sind die Soldatengräber im Ennser Stadtfriedhof. Die 144 während des Er sten Weltkrieges im Reservelazarett in Enns Verstorbenen wurden hier bestat tet. Die Anregung für ein würdiges Denkmal auf diesem Platz stammt von Oberst Povolny, dem Kommandanten des in Enns von 1915 bis 1918 liegenden Ersatzbataillons des k. k. Kaiserschützen regiments Nr. 2 Bozen. Den Entwurf schuf der Unterjäger Ignaz Gabloner, Bildhauer. Gabloner wählte die Bildstockform in größerem Maßstab und bemühte sich - wie er selbst erklärte - um eine mo derne Gestaltung. Die Arbeiten begannen im Mai 1918 unter Mitarbeit von acht Steinmetzen und einem Werkzeugschmied, alle An gehörige des Ersatzbataillons. Den bild hauerischen Teil fertigte Gabloner selbst an. Er zeigt ein Fries mit dem Totentanz. Den Granit lieferte die Firma Poschacher aus dem Granitbruch in Gusen. Der Auf bau setzt sich aus acht Stufen, Sockel platte, Sockel, Kernstück, Deckstück, Kreuzsockel und Kranz zusammen. Die Höhe beträgt 4,20 Meter. Die Gesamtko sten beliefen sich auf 2.540 Kronen. Der Wortlaut der Inschrift stammt von Sepp Peer, ebenfalls Angehöriger der in Enns stationierten Tiroler Kaiser jäger. Auf der Vorderseite trägt das Denkmal die Inschrift: Zum Treuegedenken an die im Weltkrieg 1914—1918 in Enns verstorbenen Krieger. Enthüllung 27. Oktober 1918. jMIIWf tKItl: IjWmiilSl' Mahnmal im Soldatenfriedhof Enns-St. Laurenz. Foto: Archiv Museumsverein Lauriacum, Enns Auf der Rückseite ist zu lesen; Und alles Drängen, alles Ringen Ist Ruh' in Gott dem Herrn! Die Enthüllung des vom Ersatzba taillon des k. k. Kaiserschützenregimen tes Nr. 2 Bozen geschaffenen Denkmals erfolgte am 27. Oktober 1918. Nach dem feierlichen Hochamt in der Lorcher Kir che, wo die Musikkapelle des Infanterie regimentes Nr. 14 den Gottesdienst mit dem Agnus Dei von Verdi einleitete, sprach Ortskommandant Oberst Schi-

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