sungen' wurde und derselbe zur Richtigstellung erklärte, daß er, welcher im Jahre 1839 die Schemnitzer Bergakademie absolvierte, noch ein junger Herr sei gegen den anwesenden alten Collegen, den pens. Oberfactor Würtenberger^® aus Steyr, wel chen er sofort im Vereine mit der Versammlung mit dem Liede ansang ,Wenn einst der alte Knochenhauer'. Es war rührend, den also gefeierten alten Herrn zu sehen, wie er mit zitternder Hand sein Glas erhob und nach Schemnitzer Art sein Solo sang: ,Dies nehm' ich als Viaticum hinüber ins Elisium'. Alles drängte sich um den greisen Mann und man sah bei so Manchem der Anwesenden eine Zähre in den grauen Bart fließen. Im Verlaufe des Abends wurde General-Secretär Herr Andreas Ecker von hier vom Herrn Professor Höfer (Leoben), nachdem derselbe die Verdienste des Ersteren um das Zustandekommen des Montanistentages hervorgehoben, mit dem Liede angesungen ,Wie traute Brüder sitz' ich hier so froh beim Burschenschmauß'. Hiebei wurde die vom Herrn Ecker componirte reizende Polka Mazur das erste Mal von der St. Pöltener Stadtcapelle ... in vollendetster Weise zum Vortrage gebracht. Dieselbe erregte stürmischen Applaus und Herr Ecker wurde von der enthusiasmirten Versammlung ... im Triumphe auf das Podium gehoben, wo derselbe sein Musikstück nicht nur persönlich dirigirte, sondern auch die Violinstimme selbst wacker mitgeigte. ... Ähnliche Episoden spielten sich am Abend noch viele ab. Die einzelnen Ansinglieder wechselten mit allgemeinen schönen Bergmannsliedern. Alle jene noch nicht einzeln angesungenen Theilnehmer des Schachttages, welche bis zum Jahre 1865 ihre bergakademischen Studien absolvirt hatten, wurden als ,Veteranissimi', die von 1865 bis 1875 Absolvirten als ,Veteranen', jene von 1875 bis 1883 als ,Kohlenbrenner' und endlich die Jüngsten als ,Füchse' angesungen.^' Letztere mußten nach alter Sitte, in einer Reihe stehend, ihre vollen Gläser leeren, wobei die ,Kohlenbrenner', mit Lichtern versehen, genaue Controle übten, ob die Füchse ihr Glas mit richtigem Anstände ausgetrunken, und ob hiebei keine ,Blutung' vorgekommen sei. Diese Ceremonie erregte natürlich allgemeine Heiterkeit und viele alte bemooste Häupter erinnerten sich hiebei mit Wehmuth der Tage, wo sie am Neuschachte zu Schemnitz jugendfrisch und übermüthig als ,Füchse' fungirten." Resümee des Montanistentages 1884 in Steyr Im Vergleich zu den drei vorangegangenen Allgemeinen Versammlungen von Berg- und Hüttenmännern (1858,1861 und 1863) sowie zum Allgemeinen Berg mannstag 1888 in Wien war die Anzahl der Teilnehmer am Steyrer Montanistentag Franz Würtemberger, Studienbeginn 1826/27 als Bergzögling an der Berg- und Forstakademie Schemnitz, vgl. Gedenkbuch ..., Anm. 76, S. 156. Kunnert, H.: Ein Schemnitzer Valetbuch ..., Anm. 70, S. 80, bringt eine andere Einteilung, allerdings für die Schachttage in Schemnitz: „Kamele" (neue Hörer), „Füchse" (1. Jahrgang), „Kalkbrenner" (2. Jahrgang), „Veteranen" (3. Jahrgang), „Veteranissimi" (4. Jahrgang) und „Bemooste Häupter" (über vier Jahre Studienzeit).
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