OÖ. Heimatblätter 1999, 53. Jahrgang, Heft 3/4

Carl Holub (1830-1903; zunächst Werkmeister bei Josef Werndl und an der Entwick lung des Werndl- bzw. Holub-Werndl-Gewehres entscheidend beteiligt, 1869-1885 Technischer Direktor der Österreichischen Waffenfabriks-Gesellschaft), Josef Huber, Maschinenfabriksbesitzer, Alfred Musil, Direktor der k. k. Versuchsanstalt und Lehrwerkstätte für Eisen- und Stahlgewerbe,^'' Johann Schiller, Bürovorstand der k. k. Direktion für Staatseisenbahnbetrieb, Guido Schneider, Kanzleidirektor der WTKEG, Dr. Julius Seidl, Advokat, Julius Weitlauer, Civil-Geometer und Bergingenieur, Franz Werndl, Eisenwerksbesitzer.^^ Die 1855/56 gegründete Wolfsegg-Traunthaler Kohlenwerks- und Eisen bahn-Gesellschaft, deren Anfänge auf einen 1785 eröffneten Kohlenbergbau bei Geboltskirchen zurückgehen, hatte ihren Gruben- und Eisenbahnbesitz 1872 an Josef Werndl und an Georg R. v. Aichinger, Vizepräsident der k. k. priv. KronprinzRudolfs-Bahn,^® verkauft.^' Mit dem Eigentümerwechsel war die Verlegung der WTKEG-Generaldirektion nach Steyr einhergegangen, wo die Österreichische Waf fenfabriks-Gesellschaft unter Generaldirektor Josef Werndl ihren Verwaltungssitz und ihre Produktionsstätten hatte.^" Die „Waffenfabrik" war 1869 mit Fatronanz der Österreichischen Bodencreditanstalt aus der 1864 gegründeten Firma „Josef und ' Widmann, H.: Fremdenführer für Steyr und Umgebung. Steyr 1884, S. 161 (Inserat): „Josef Huber's Maschinen-Fabrik, Steyr, empfiehlt sich zur Ausführung completer Werksherstellungen, Einrichtung der bestconstruirten Turbinen, Anfertigung von Wasserrädern, Triebwerken & Transmissionen zum Betriebe elektrischer Lichtmaschinen ...". ' Aus dieser Anstalt bzw. Lehrwerkstätte ist schließlich 1963 die Höhere Technische Lehranstalt (HTL) Steyr hervorgegangen. - Alfred Musil war nach Ingenieurtätigkeit in der Maschinenfabrik Klagen furt Direktor der Anstalt und der Lehrwerkstätte in Steyr von 1882 bis 1890 und nahm sodann einen Ruf auf den Lehrstuhl für Theoretische Maschinenlehre an der (späteren) Deutschen Technischen Hochschule Brünn an; sein Sohn Robert (1880-1942) ist als Schriftsteller bekannt geworden. Vgl. Brandl, M.: Neue Geschichte ..., Anm. 21, S. 236-238, und Berghahn, W: Robert Musil in Selbst zeugnissen und Bilddokumenten, rowohlts monographien Nr. 81. Reinbek bei Hamburg 1967. - Am 21. September 1884 veröffentlichte der „Alpen-Bote" (Nr. 76, S. 4) eine Einladung zum Montanisten tag, wobei Alfred Musil im „Vorbereitungs-Comite" nicht mehr vertreten war. ' Franz Werndl sen., ein Bruder Josef Werndls, kaufte 1863 ein Hammerwerk in Unterhimmel bei Steyr und baute es zu einem Draht- und Bandwalzwerk samt Drahtzieherei und Stiftenfabrik aus; das Werk wurde 1967 stillgelegt. Vgl. Walzwerk, Draht- und Nägelfabrik Franz Werndl's Nachfolger Ges.m.b.H. Unterhimmel-Steyr. In: Österreichs Industrie. Linz 1925, Bd. 1. ' Bahnlinie St. Valentin-Steyr-Hieflau-Selzthal-St. Michael i. O.-St. Veit a. d. Gl.-Villach. ' Schaller, A.: 200 Jahre Hausruck-Kohlen-Bergbau. In: 200 Jahre Wolfsegger Kohle. Ampflwang o. J. (1985), S. 13-61, bes. S. 13 u. S. 33. - 1911 wurde die WTKEG in Wolfsegg-Traunthaler KohlenwerksAktiengesellschaft (WTK) umbenannt. ' Weiter im wesentlichen nach Brandl, M.: Neue Geschichte ..., Anm. 21, S. 84-90; Josef Werndl 18311889, Leben und Werk. Steyr 1989, und 125 Jahre Waffen aus Steyr. Steyr 1989 (nicht paginierte Druckschriften der Steyr Mannlicher Ges.m.b.H., Steyr), sowie Seper, H.: 100 Jahre Steyr-DaimlerPuch AG. Der Werdegang eines österreichischen Industrie-Unternehmens. Hrsg. Steyr-Daimler-Puch AG. Steyr 1964, bes. S. 5-18.

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