OÖ. Heimatblätter 1999, 53. Jahrgang, Heft 1/2

liegt, trägt Vermerke, die offenbar das Repertoire des Haller Dilettantentheaters betreffen: „Englisch. Eigensinn. Abend stunde. Müller und Schiffmeister. Der verhexte Birnbaum. Das verlorene Kind". Es gibt auch Empfangsbestätigun gen für die Abschrift des Theaterstücks „Stadt und Land" vom 13. Jänner 1857, für „Das verlorene Kind" vom 21. Jänner 1857 und für „Der verhexte Birnbaum" vom 1. Februar 1857.-^ Das Textbuch zu „Das verlorene Kind" wurde der k. k. Statthalterei zur Theaterzensur vorge legt, ebenso ein Textbuch „Gang ins Irrenhaus'V Am 13. März 1857 antwortet Bürger meister Zachl für die Gemeindeverwal tung Hall auf ein nicht mehr vorhande nes Gesuch des Haller Badehauskassiers Josef Hermann Hillischer: „Ihr gestelltes Ansuchen bezüglich der Errichtung ei nes Theatergebäudes in dem Gebiete des Gemeindehauses in Hall kann nach ge pflogener Rücksprache mit den Herrn Marktrepräsentanten unter keiner Be dingung nicht bewilligt werden."^ Mau rermeister Buglmüller erstellt am 28. April 1857 trotzdem einen Kosten voranschlag zur Herstellung eines Thea ters, Gesamtsumme 1.144 Gulden und 44 Kreuzer.® In einem Schreiben der ständischen Badedirektion vom 10. Juli 1857, unter fertigt von Direktor Dr. Josef Netwald, an das Präsidium des vereinigten Lan deskollegiums wird das Ersuchen meh rerer namentlich genannter Kurgäste weitergeleitet, ihnen Gelegenheit zur Aufführung einer Dilettantenvorstellung zu geben. Die Aufführung soll im Kur saal des Badegebäudes stattfinden, der Erlös dem Armenbadspital zugeführt werden. Die Genehmigung wird erteilt.' Eine Theaterrechnung vom 27 August 1857 belegt eine am 23. August 1857 stattgefundene Aufführung von „Stadt und Land" oder „Der Viehhändler aus Oberösterreich" sowie eine Aufführung von „Josef Heiderich" und „Die Brand schatzung" am 26. August 1857. Beide Theateraufführungen brachten einen Er lös von 150 Gulden und 36 Kreuzern, davon wurden 100 Gulden an 24 Arme verteilt, 15 Gulden erhielt das KaiserinElisabeth-Kinderspital, der Rest wurde für Handwerker und Requisiten benöhgt.^" Ein handgeschriebenes Plakat, von dem nur mehr eine Hälfte erhalten ist, verweist auf die Aufführung von „Josef Heiderich" und „Die Brandschatzung". Aufführungstag ist ein „Donnerstag, am ... im ständischen Cur-Saale zum ...". Unter einer Reihe von Text- bzw. Rollenbüchern im Heimathaus Bad Hall befindet sich auch ein gedrucktes Text buch „Die Brandschatzung" mit einem handschriftlichen Vermerk: „Nr 6542/ Prs. Darf von der Dilettantengesellschaft in Hall unter der Leitung des Herrn Her mann Hillisch bei Beachtung der Seite 6, 10, 17, 18 und 20 gestrichenen Stellen aufgeführt werden. Linz, am 8. Dezem ber 1856 der k.k. Statthalter Frh. v. Bach."" ' Wie 1; Archiv des Handwerk- und Heimatmu seums Bad Hall, Sch. 17. ' OÖLA, Statthaltereiarchiv, Präs.-Akten, Sch. 306, Elenchus für 1857, Akt nicht vorhan den. Wie 5. ' Wie 1. ' OÖLA, Landschaftsakten, Bd. 1586. ' Wie 1; Archiv des Handwerk- und Heimatmu seums Bad Hall, Sch. 24. Archiv des Handwerk- und Heimatmuseums Bad Hall, Sch. 24.

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