Der Wohnsitz der Henriette Mitter müller trägt die Hausnummer Vorstadt Nr. 19. Sie war Erzieherin seiner Gattin Pauline gewesen und beiden auch später noch freundschaftlich verbunden.^'' In Vöcklabruck soll sich Kienzl, seiner auf gebrachten Art halber, nicht sehr beliebt gemacht haben. In der Zeit seines dorti gen Aufenthaltes hatte er es abgelehnt, die Zustellgebühr der von ihm empfan genen Post zu bezahlen, wie aus einer Beschwerde von ihm an die Postdirek tion ersichtlich ist, in der er die Abschaf fung dieser Gebühr fordert.^' Kienzl reiste noch im Oktober nach Graz ab und brachte dort und in Bad Aussee die Oper in kurzer Zeit zum Ab schluß. Mit dem 1895 in Berlin uraufgeführten Evangelimann gelang Kienzl endgültig der Durchbruch zum Welterfolg. Noch zu seinen Lebzeiten wurde die Oper über 300mal im In- und Ausland aufge führt. Gustav Mahler in Steinbach am Attersee „Landschaftlich schön gelegen, ruhig und hillig", so lautete der Auftrag Gustav Mahlers an seine Schwester Justine, die für den Sommer 1893 eine entspre chende Wohnung zu suchen hatte.^*^ Am 20. Juni zog Mahler mit seinen jüngeren Geschwistern Justine, Emma und Otto in den Gasthof „Zum Höllengebirge" in Steinbach am Attersee, der diesen An forderungen Mahlers entsprach. Seit 1891 hatte Mahler den Posten ei nes Kapellmeisters am Hamburger Stadttheater über, der ihn sehr in An spruch nahm und wenig Zeit bot, sei nem kompositorischen Schaffen nach zugehen. Die nötige Ruhe zum KompoKomponierhäuschen von Gustav Mahler in Steinhach am Attersee. nieren fand er aber anfangs auch in Steinbach nicht: Touristen und seine Fa milie störten die kompositorische Entfal tung Mahlers.So gab Mahler dem Eine dort 1950 angebrachte Gedenktafel erin nert heute noch an den Aufenthalt Kienzls in Vöcklabruck. Vgl.: F. Leitner, Anton Bruckner in Vöcklabruck, S. 51. Vgl: Herta Blaukopf, Das Häuschen am Attersee, in: Gustav Mahler in Steinbach, hg. von der in ternationalen Gustav Mahler Gesellschaft, Frei stadt o. J., S. 3 ff. •" Der heutige Gasthof Föttinger in Seefeld bei Steinbach. Trotz der von Mahler geäußerten ruhestören den Unannehmlichkeiten entstanden im Jahre 1893 in Steinbach Teile der 2. Symphonie (An dante und Scherzo) sowie die Lieder Des Anto nius von Padua Fischpredigt und Rheinlegendchen.
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