OÖ. Heimatblätter 1999, 53. Jahrgang, Heft 1/2

Dürrensee seven M. Cristallo. „Wenn auch infolge des trockenen Sommers der Dürrensee nahezu ausge trocknet war, wurde doch der Spaziergang herrlich belohnt und durch den geradezu märchenhaft schönen Anblick der von der Abendsonne vergoldeten Drei-ZinnenGruppe, die man am Eingang der Rienzschlucht an einer Wegbiegung ganz unver mittelt erblickt. Schwer riß ich mich endlich los von diesem herrlichen Anblick, um auf die Straße, angesichts des mächtigen Cristallo, der sich in den Überresten des Sees spiegelte, den Rückweg nach Schluderbach anzutreten." „Nach 8 Uhr erst brach ich auf und passierte bald auf der durch schönen Hochwald ansteigenden Straße im Val Popena bassa die italienische Grenze; später macht die Straße einige sehr bedeutende Steigungen und führt endlich, am Monte Pian vorbei, in das etwas sumpfige Hochthal von Misurina; allmählich erscheinen links die Drei Zinnen, den Vordergrund verdeckt dichter Hochwald, aus dem die Monti Cadini hervorragen. Plötzlich, an einer Biegung des Weges, steht man vor dem herrlichen, grünen Misurinasee (1755 m),von dessen gegenüberliegendem Ufer die mächtigen Felsmassen und Gletscher des Sorapiss - leider theilweise durch ein schon nahezu fertiges Riesenhotel in ihrer Wirkung beeinträchtigt - herüberblicken; in dem kleinen, diesseits des Sees gelegenen Misurina-Gasthaus wurde schnell der erste italienische Wein verkostet und die ersten italienischen Ansichtskarten expe diert; dann gings weiter, den See entlang zum südlichen Ufer; dort angelangt, wird man überwältigt von dem herrlichen Bilde, das nun der Rückblick gewährt: stolz,

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2