Aus der Pfarre Lasberg sind folgende Gefallene in St. Oswald begraben worden: Jakob Nietzer, Bauer Hans Crelcher, Bauer Andreas Praun im Reith Ferner: der Lepser, der Teubel und der Riener Als Folge der vielen Gefallenen gab es von 1628 bis 1630 139 Hochzeiten; unter den Brautleuten waren 81 verwitwet, hauptsächlich die Bräute. Gottesdienste Aus den Kirchenrechnungen^" läßt sich ab 1652 entnehmen, wann in St. Oswald außer bei Hochzeiten und Begräbnissen Gottesdienste gefeiert wurden. 1. An Sonntagen: bis 1659: Alle drei Wochen 1660: Jeden zweiten Sonntag 1661 bis zur Pfarrgründung im Jahr 1698: Nur noch an vier zweiten Feiertagen und vier Kirchtagen 2. An Feiertagen: Ostermontag, Pfingstmontag, Sonntag nach Fronleichnam, Stephanitag. 3. An den vier Kirchtagen - diese sind schon 1591 angegeben: a) 4. Sonntag nach Ostern b) Der Sonntag 14 Tage vor Jakobi c) Sonntag nach Laurenzi d) Matthiastag Die Kirchtage wurden nicht nur religiös beim Gottesdienst in der Kirche gefeiert, sie waren auch für das Wirtschaftsleben bedeutsam. Vom Marktrichter und dem Amtsmann der Herrschaft Weinberg wurden das Standgeld und das Kirchtags geld eingehoben. Von einem Kramladen wurden als Standgeld zwei oder vier Pfen nige eingehoben. Vom Spiel- oder Schollerplatz mit Würfeln und Kugeln wurde Schollergeld als Abgabe eingehoben.^' Ab 1686 wurden die Gottesdienste in der Filialkirche St. Oswald vom Kaplan gehalten; dieser bekam dafür die gleiche Meßstola wie vorher der Pfarrer: je einen Schilling und 18 Pfennige. Der Reitstein beim Pfarrhoftor in Lüsberg ist heute noch sichtbar, wo die Priester das Pferd bestiegen, wenn sie nach St. Oswald ritten, um hier Gottesdienste zu hal ten. Das Pfarrhäusl im oberen Markt diente ihnen seit 1589 als Absteigquarher. Sowohl für die Aushilfspriester, aber noch mehr für die Bewohner des St. Oswalder Seelsorgesprengels wurde dieser Zustand immer unerträglicher. OÖ. Heimatblätter, 1993, H. 1, J, Friesenecker, Alte Kirchenrechnungen als lokalhistorische Quelle am Beispiel St. Oswald b. Fr. OÖ. Landesarchiv, Weinberger Hs. 6 und 8.
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