Im Zug des oberösterreichischen Bauernkriegs brach am 15. Mai 1626 auch in Lasberg der Aufruhr aus.^^ Der Pfarrhof wurde geplündert, vieles wurde zerstört und Pfarrer Wolfgang Hasenberger mit der Ermordung bedroht; daher mußte er in seine steirische Heimat fliehen. Als er am 27. Juni 1627 zurückkehrte, war der Pfarr hof unbewohnbar.^' Doch inzwischen hatten auch seine Pfarrangehörigen in Las berg und St. Oswald, die sich aktiv am Bauernkrieg beteiligt haben, viel zu leiden gehabt. Warum haben sich so viele Bauern und Bürger am Bauernkrieg von 1626 beteihgt? Hans Sturmberger sieht die Hauptursache nicht in der katholischen Restau ration, sondern in der Verschlechterung der sozialen Lage der Bauern durch die Stei gerung der Herrenforderungen. Der protestantische Adel hat seine Burgen in prunkvolle Renaissanceschlösser umgestaltet, was natürlich erhebliche Kosten ver ursacht hat. Zur Finanzierung wurden die Zehente und Robotleistungen erhöht und neue Steuern eingeführt. Besonders bedrückend empfanden die Untertanen die Ein führung des Freigeldes. Bei jeder Hausübergabe mußten zehn Prozent des Hofwer tes an die Grundherrschaft bezahlt werden.'® Außerdem sind keineswegs alle Bau ern freiwillig in den Krieg gezogen - viele wurden dazu gezwungen. Man hat sie auf vielfältige Weise bedroht, aus den Häusern gejagt, ausgeplündert, gebrandschatzt, mitgeschleppt und nicht wenige wurden sogar ermordet." Am 24. Mai 1626 wurde das Aufgebot für die Belagerung der landesfürstlichen Stadt Freistadt erlassen. Bau ern und Bürger, die nicht mitmachen wollten, wurden gezwungen. Unter den 15.000 Bauern, welche Freistadt ab 28. Mai 1626 belagerten und am 1. Juli eroberten, stammten viele aus Lasberg und St. Oswald mit dem „Haupt mann im Krieg", dem Lederer und Richter von St. Oswald, Hans Pader.®° Am 23. Juli 1626 richtete der Bauernführer Achaz Wiellinger vom Bauernla ger Linz-Urfahr ein Schreiben an den Magistrat von Freistadt; „Ab dem 16. Lebens jahr müssen alle Mannspersonen nach Ebelsberg kommen. Wer nicht erscheint, soll samt seinem Haus verbrannt werden."®' Zu leiden hatten die St. Oswalder nicht nur unter den Gewalttaten der Auf ständischen, sondern auch durch die Truppen, die wegen des Aufstandes in das Land kamen. So wurden hier von Soldaten des Herrn von Seepach Bauern- und Bürgerhäuser niedergebrannt.®' H. Awecker, Lasberg, 1954. " Jodok Stülz, Notizen zur Pfarrgesctiichte Lasbergs, Linzer Quartalsctirift, 17/1864. ^ Hans Sturmberger, Katalog z. Landesausstellung 1976, Bauernkrieg, S. 2. " Pritz, Geschichte des Landes ob der Enns, Bd. 11, S. 407. Florian Gmainer, Der Bauernkrieg in Freistadt 1626, Der Kamerad, Freistadt 1926, S. 6. Florian Gmainer, Der Bauernkrieg in Freistadt 1626, S. 27. Florian Gmainer, Der Bauernkrieg in Freistadt 1626, S. 18.
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