Die Vorgeschichte der Pfarre St. Oswald bei Freistadt Von Josef Friesenecker Besiedlung und Geschichte Das Pfarr- und Gemeindegebiet von St. Oswald bei Freistadt ist vom Süden, von Gutau, hauptsächlich aber von Lasberg her gerodet und besiedelt worden. Aus den Kaufverträgen der Zelkinger von Weinberg aus den Jahren 1408 bis 1432 geht hervor, daß das Pfarrgebiet ursprünglich landesfürstlich gewesen ist.^ Unter der Leitung und Unterstützung des Landesfürsten und mit Robotleistungen der Siedler ist wohl das erste Gotteshaus als Eigenkirche errichtet worden. Kirchlich gehörte das Gebiet zunächst zur Pfarre Gutau. Gutau selbst ist eine Tochterpfarre von Wartberg ob der Aist und schließlich von der Altpfarre Ried in der Riedmark, die 1122 durch Tausch mit Bischof Reginmar von Passau an das Stift St. Florian kam.^ Schon in den nächsten Jahren hat in Gutau das Stift die Holzkirche durch eine Steinkirche ersetzt, welche 1131 geweiht wurde. Dies geschah auch mit der Eigenkirche in Lasberg, welche 1125 Adalbero von Griesbach mit seinem Besitz im Nordwald dem Stift St. Florian übertragen hat.^ Bereits 1128 konnte die neue Steinkirche dem Apostel Andreas geweiht werden. Die Eigenkirche Lasberg ist nun eine Pfarrkirche für einen großen Seelsorgesprengel geworden, der die heutigen Pfarren Lasberg, Grünbach, Kefermarkt, St. Oswald, Windhaag und Sandl umfaßte. Dieses Gebiet, das damals erst in der südlichen Hälfte besiedelt war, wurde nun aus der Pfarre Gutau abgetrennt und der neuen Pfarre Lasberg zur Seelsorge eingegliedert.'' Bald nach der Übergabe der Kirche von Lasberg an das Stift St. Florian im Jahr 1125 hat die Rodung im Gebiet von St. Oswald eingesetzt. Denn im gleichen Jahr übergab Walchun, der Sohn von Adalbero von Griesbach, dem Stift „eine Manse über Lasberg hinauf im Nordwald für 3 Reuten'A Die Kirche von St. Oswald 1260 wird die Kirche des hl. Oswald in der Diözese Passau das erste Mal urkundlich genannt.® Doch man kann annehmen, daß diese Kirche schon minde stens 100 Jahre früher erbaut wurde. ' Mitteilungen des OÖ. Landesarctiivs, Bd. 4, 1995, Georg Grüll, Weinberg, Entstehungsgeschichte ei ner Mühlviertier Grundherrschaft. ^ OÖ. UB II, S. 152/CII. ^ OÖ. UB II, S. I64/CX. " OÖ. Landesarchiv, Hs. 88, S. 3. 5 OÖ. UB II, S. 163/CX. ^ OÖ. UB I, S. 478.
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