die feierliche Übertragung der Kathe dralfunktionen und des Chores in den Mariä-Empfängnis-Dom mit Vesper, Ansprache des Dompropstes namens des ernannten Bischofs Rudolph Hittmair, Übergabe der Stola, des Evange lienbuches und der Kirchenschlüssel an die Patres der Gesellschaft Jesu, Tedeum und sakramentalem Segen im Alten Dom statt. Es folgte die Prozession aus dem Alten Dom in den Mariä-Empfängnis-Dom, wo die Feier nach dem „Veni Creator Spiritus, Regina Coeli und sa kramentalem Segen" abgeschlossen wurde.Mit 1. Mai 1909 war somit auch die Rückgabe des „Alten Domes" an die Jesuiten rechtswirksam. Eine Verlegung der Kathedralfunk tionen aus dem Neuen Dom erforderte der Zweite Weltkrieg: Schwere Schäden am Neuen Dom, die durch den letzten Bombenangriff am 20. Jänner 1945 ver ursacht waren, machten eine Benutzung des Domes unmöglich und zwangen Ka pitelvikar (und Weihbischof) Josephus Cal. Fließer auszuweichen. 1945/46 wurde die Ursulinenkirche als Domkir che verwendet. Die feierliche Wiederer öffnung des Domes fand am 6. Oktober 1946 statt, zugleich mit der für Klerus und Volk allgemein zugänglichen In thronisationsfeier von Diözesanbischof Fließen^' Ordinationen (hl. Weihen) im Neuen Dom: Am 1. Mai 1909 - also am ersten Tag, an dem der Neue Dom offiziell als Ka thedrale fungierte - wurde Rudolph Hittmair zum Bischof geweiht. Er war der erste Linzer Diözesanbischof, der in unserer Diözese die Bischofsweihe er hielt. Alle nachfolgenden Diözesanbischöfe (Weihbischöfe) erhielten die Bi schofsweihe ebenfalls im Mariä-Emp fängnis-Dom:^"^ Johannes Maria Gföllner (18. Oktober 1915), Joseph Cal. Flie ßer (11. Mai 1941), Franz Sal. Zauner (15. August 1949), Alois Wagner (26. Okto ber 1969) und Maximilian Aichern (17. Jänner 1982). Priesterweihen werden, wie oben er wähnt, seit 1893 im Neuen Dom abge halten, und zwar seit 1916 jeweils am Fest St. Peter und Paul.^^ Weihe der hl. Öle: Alljährlich am Gründonnerstag fin det im Dom eine bischöfliche Pontifikalmesse statt, die Missa Chrismabs, bei der in feierlicher Weise das Katechumenöl, das Krankenöl und der hl. Chrisam geweiht werden. Die geweihten Hei ligen Ole werden an die Pfarren im ge samten Bistum verteilt.^' Begräbnisstätte für Bischöfe: Laut GIG (c 1242) werden Diözesanbischöfe in „ihrer" Kirche bestattet. Die Gruft (Krypta bzw. Unterkirche - unter der Votivkapelle) des Neuen Domes wurde 1867 fertiggestellt. Nahe dem Hauptaltar wurde der erste Bauherr, Bi schof Franz Joseph Rudigier, im Jahre 1884 beigesetzt. Der ursprünglich über seinem Grab befindliche Kenotaph wurde 1991 in die Oberkirche übertra gen. Neben Rudigier wurden auch desVgl LDBl 1909, 28 f. " Vgl LDBl 1946, 67-73. Die Zeremonie der ka nonischen Besitzergreifung hatte am 22. August 1946 in der Gruft des Mariä-EmpfängnisDomes wegen der beschränkten Platzverhält nisse unter Ausschluß der Öffentlichkeit statt gefunden. Vgl. Priesterweihen, in: NAGDL 12, 253. " Vgl. Priesterweihen, in: NAGDL 12, 245-253. Jahrbuch 1962 für die Katholiken der Diözese Linz, Linz 1961, 32.
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