entsprechendes Bild „Maria Himmel fahrt"'" ersetzt werden." Faktisch wurde aber die ursprünglich vorgesehene Stadtpfarrkirche nie als Domkirche ge nutzt; die Domkirche war aber auch nie als Stadtpfarrkirche in Verwendung. Die pfarrlichen Funktionen waren - nicht zu letzt auf Wunsch der Bürger von Linz - immer bei der Stadtpfarrkirche geblie ben." Erst Bischof Gregorius Thomas Ziegler hatte 1841 diese Tatsache, die Nutzung der Jesuitenkirche als Domkir che, durch Rom kirchlich bestätigen las sen. Die entsprechende päpstliche Bulle wurde am 18. Juni 1841 in Rom ausge stellt. Nach Absicht Bischof Franz Joseph Rudigiers sollte zwar mit dem Bau des Mariä-Empfängnis-Domes in erster Li nie aufgrund des Dogmas von 1854 der Unbefleckten Empfängnis Mariens ein Denkmal gesetzt werden; in zweiter Li nie war aber von Anfang an die geplante neue Kirche als Domkirche konzipiert: „Oberöskrreich ist erst seit den Achtziger Jah ren des letzten Jahrhunderts [1783/1785] ein eigenes Bistum, und Linz erst seit derselben Zeit eine Bischofsstadt. Diese Bischofsstadt hat aber, so Bischof Rudigier im Jahre 1855, bisher keine einzige Kirche, die durch Größe und Pracht ein würdiger Bischofsdom wäre, zumal in einem so schönen, so großen und von Gott so reichlich gesegneten Land wie [es] Oberöster reich ist. Die neue Kirche soll also Domkirche werden."^^ In der Tat wurde der „Neue Dom" von Anfang an - dem Baufortschritt ent sprechend - auch als Bischofskirche ge nutzt. Bereits am 9. März 1879 erteilte Bischof Rudigier erstmals eine Priester weihe in der Votivkapelle. (Geweiht wurde damals der Reichersberger Chor herr Gebhard Vogt.) Der hundertjährige Bestand der Diözese Linz wurde 1885 ebenfalls im eben baulich vollendeten, provisorisch abgeschlossenen Presbyterium im „Neuen Dom" gefeiert. „Zur Würde einer Domkirche war der Neu bau noch nicht erhoben, so wurde er da mals auch nicht konsekriert, sondern nur benediziert."'" Der Initiator des Dombaus konnte diese Feier allerdings nicht mehr erleben. Übertragung der Kathedralfunktion Bischof Franz Maria Doppelbauer (1889-1908) strebte sehr bewußt die offi zielle Übertragung der Kathedralfunk tionen in den Mariä-Empfängnis-Dom an. Doppelbauer hatte am 10. März 1889 in Rom die Bischofsweihe erhalten und wurde am 4. Mai als Diözesanbischof im „Alten Dom" empfangen. Am 5. Mai wurde mit päpstlicher Bewilligung die Inthronisation des neuen Bischofs be reits im „Neuen Dom" gefeiert." Bischof Doppelbauer hielt auch all jährlich mehrere Pontifikalfunktionen im Neuen Dom." Ab 1893 erteilte er hier Priesterweihen." Bischöfliche Funktio- " Gemälde von Antonio Belucci aus der aufgeho benen Kirche der Schwarzspanier = Montserrat-Benediktiner in Wien IX, restauriert und vergrößert vom Wiener Maler Auerbach. Die Domkirche wird des öfteren auch „Kirche zu Maria Himmelfahrt" genannt. " Klostersturm, 271. " DAL, CA/8, Sch. 125, Fasz. L/15: hs. Pro Memoria V. R. Hittmair. " Hirtenbrief v. 13. April 1855; vgl. LDBL, 1909, 42. LDBL 1909, 42. Vgl. LDBL 1909, 42; Rudolf Zinnhobler (Hg.), Die Bischöfe von Linz, Linz 1985, 205. "■ LDBL 1909, 42. " Vgl. Monika Würthinger, Priesterweihen in der Diözese Linz seit Bischof Franz M. Doppel bauer, in: NAGDL 12 (1998/1999), 245-253.
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