Mit den Planungsarbeiten und spä teren Bauausführungen des Neuen Do mes sollte Vincenz Statz, wohl in unmit telbarer Auswirkung seines Achtungser folges beim Wettbewerb für die Wiener Vohvkirche, betraut werden. Als Planer für den Linzer Dom war schon damals, nachdem man mit dem Wiener Archi tekten Karl Rösner Kontakt aufgenom men hatte, Vincenz Statz im Gespräch. Neben Ewald von Steinle, der sich der Vermittlung von Jodok Stülz be diente, hatte vor allem der Wiener Kar dinal Othmar Rauscher Rudigier auf die Entwürfe von Statz hingewiesen, die er als die „ohne Frage ausgezeichnetsten" befand. Rudigier erteilte schließlich am 15. April 1858 dem Kölner Baumeister den Auftrag, Pläne für den Neubau der Lin zer Kathedrale auszuarbeiten. Statz er stellte innerhalb einer Jahresfrist die Hauptpläne. Sie trafen am 18. April 1859 in Linz ein. Der Bischof war von diesen so beein druckt, daß er sie ohne Änderung auszu führen beschloß und Statz die Ausfüh rung übertrug mit der Abmachung, daß er auch alle Werkzeichnungen hiefür herstellen solle. Statz hatte später u. a. auch die Entwürfe zu den vasa sacra und zur Ausstattung des Hochchores vorge legt. Weiters wurde er verpflichtet, zwei mal jährlich ihre Ausführung an Ort und Stelle zu überprüfen, im übrigen aber ei nen mit ihrem Geiste vertrauten Baulei ter in Linz zu beauftragen. Als solchen bestellte Statz ab 1862 seinen bisherigen Kölner Bauführer Otto Schirmer, der sich u. a. bereits beim Bau der Mauritiuskirche (in Köln) be währt hatte. Dieser führte die Linzer Dombauhütte bis zum Tod von Vincenz Statz, der seit 1863 den Titel eines Linzer Brief des Vincenz Statz an den Linzer Domkapitular Johann B. Schiedermayr, Köln, 25. November 1861, 4. Seite (Diözesanarchiv Linz, Dombauakten 1, Sch. 1). Dombaumeisters führte. Der geniale Bauführer und Zeichner Otto Schirmer folgte ihm nach, ab 1900 trat Franz Statz in diese Funktion, dem 1909 Matthäus Schlager folgen sollte. Der Bauplan für den Dom in Linz ging an Umfang über alle Projekte, die damals verwirklicht wurden, hinaus. Die Bischofskirche, für die ein ganzes Häu serviertel in der Stadt Linz abgebrochen wurde, sollte 410 Fuß lang und 207 Fuß breit werden. Die Fläche von 34.000 Quadratfuß sollte jene des Ste phansdomes in Wien übertreffen. Auch der Entwurfsgedanke war von einer Großartigkeit, so Hans Vogts, die das übrige Bauschaffen übertraf. Der West turm, dessen Höhe den Längenausma ßen des Domes entsprechend geplant war, sollte künftig das Linzer Stadtbild prägen.
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