Es kann nicht Aufgabe einer relativ kurzen Rezension sein, auf möglichst viele Fehler hinzu weisen, einiges sei aber doch angemerkt. Wäh rend in der Oberösterreich-Übersicht auf S. 150 richtig erwähnt wird, daß 1142 Zisterziensermön che aus Heiligenkreuz Baumgartenberg besiedel ten, heißt es drei Seiten später unter Baumgarten berg, daß es Mönche aus Morimond waren. In dieser Übersicht sind allerdings auch einige Män gel festzustellen. Bei der Erwähnung von Mattsee hätte der Hinweis auf das Land Salzburg beige fügt werden sollen; die adelige Stiftung eines „Marienklosters an der Enknach", von dem nur die Weihe einer Marienkirche (739) bekannt ist, wird nach Pischelsdorf verlegt, obwohl das durch nichts bewiesen ist; die Stiftung eines Spitals in Vöcklabruck mit einer Gemeinschaft von Laien, die „nach der Augustinerregel lebten", zu ver knüpfen, ist ziemlich vereinfacht dargestellt, auch wenn es später tatsächlich Bestrebungen gegeben haben soll, hier einen Konvent zu errichten, nach dem die Stiftung 1158 dem Stift St. Florian über tragen worden war. Die in den Literaturangaben nicht erwähnte Reihe „Kirche in Oberösterreich" - die es auch für andere Diözesen gibt - von Rudolf Zinnhobler hätte in aller gebotenen Kürze in den entsprechenden Kapiteln die wohl beste Vorlage für eine Übersicht geboten. Als Beispiel für eine Stiftsschilderung sei Schlierbach herausgegriffen: Lage „am Hang der Ziehberge" (diese liegen auf der anderen Talseite der Krems); das alte Gnadenbild „Maria sub sole" stammt nicht aus der „1. Hälfte 18. Jh.", sondern ist wesentlich älter. Den Turm bei der Kirche als „frei stehend" zu bezeichnen, ist auch nicht richtig. Wenn unter „Hinweise" der „Verkauf von 7 Sorten Käse" erwähnt wird, hätte auch das Bildungszen trum - wie unter Reichersberg - angeführt werden können, es fehlt übrigens auch bei Schlägt. Eine Besonderheit von Schlierbach, die u.a. von Anto nio Mazza und Giovanni Carlone gemalten Fres ken von Marienwallfahrten aus aller Welt (um 1700) im Kreuzgang, wird leider auch verschwie gen. Dafür erfahren wir, daß die prächtige, an die Kirche und den Kirchturm angebaute Bibliothek „vielleicht ursprünglich als Sakralraum gedacht" war, was sicher nicht der Fall gewesen ist. So wertvoll es an sich ist, daß ein umfangrei ches Glossar erstellt wurde, so sollten doch die er wähnten Begriffe richtig erläutert werden: z. B. be deutet „Propst" nicht nur „Vorsteher eines Filial klosters"; es wird zwar auch dessen Bedeutung im evangelischen Norddeutschland vermerkt, nicht aber, daß auch die Vorsteher von Chorherrenstif ten so heißen. Der Begriff „Prälat" ist mit „Vorste her eines Stiftes, Abt, Propst, höherer Geistlicher" etwas zu vereinfacht wiedergegeben und „Pontifikalien" sind weniger die „Handlungen, bei denen der Bischof seine Insignien (Mitra, Stab, Ring etc.) gebraucht", sondern eben diese Insignien, die auch infulierte Abte und Pröpste haben; „Prior, -in" ist nicht nur „Oberer eines Klosters" und „Stift Hoch-" nicht nur „Bezeichnung für geistliches und weltliches Territorium eines Bischofs". Die hl. Clara von Assisi stammt eben nicht aus der Fami lie der „Scif(f)i", wie unter „Ciarissen" vermerkt. „Kartause" wird als „Kartäuserkloster (durch Gänge verbundene Einzelhäuschen der Mönche)" erklärt. Nur nebenbei sei erwähnt, daß in der Karte am Vorsatz Stift Engelszell als „Engelhartszell" und Stift St. Lambrecht als „St. Lamprecht" eingetragen sind (im Text jeweils richtig), während „Stift Baumgartenberg" auch im Text als „Stift" be zeichnet wird, das es seit 1784 nicht mehr ist, wäh rend Michaelbeuern sehr wohl immer noch eines ist. Stift Klosterneuburg liegt nicht in Wien, wie auf der Kartenskizze angegeben. Der gefällig illustrierte Klosterführer ist zwar nicht, wie im Prospekt angepriesen, „ein einzigar tiger kulturgeschichtlicher Wegweiser durch die österreichische Klösterlandschaft", für eine Erstin formation aber durchaus brauchbar, vor allem lenkt die Publikation das Interesse auf die Stifte und Klöster sowie deren großartige Leistungen für Kultur, Kunst, Wirtschaft und Gesellschaft und gibt wertvolle Anregungen für deren Besuch. Dietmar Assmann Eric Voegelin: Das Volk Gottes. Sektenbewegun gen und der Geist der Moderne. 1994. 160 Seiten. S 27,7-. Eric Voegelin: „Die spielerische Grausamkeit der Humanisten". Studien zu Machiavelli und Mo rus. 1995. 206 Seiten. S 350,-. Jeweils im Wilhelm Fink Verlag, München. Zunächst sei darauf verwiesen, daß zwei Ar beiten Eric Voegelins im Heft 3/1996 der „OÖ. Heimatblätter" auf S. 338/339 besprochen sind. Dort wurde Voegelin auch vorgestellt. Das eben falls dort erwähnte Buch „Der autoritäre Staat" hat der Wiener Staatsrechtler Günther Winkler als Band 119 in die Reihe „Forschungen aus Staat und
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