Neue Hausnummern und Straßenbezeichnungen in Wartberg ob der Aist Seit der Einführung der Hausnum mern in Wartberg ob der Aist im Januar 1771 kam man ohne Straßennamen und lediglich mit Hausnummern bis zum Jahr 1997 aus. Das Ortsbild hat sich durch Bevölkerungszuwachs und zu nehmender Bautätigkeit in den letzten Jahrzehnten wesentlich verändert. Die Gemeinde bzw. spätere Marktgemeinde hat sich vom Ortskern aus insbesondere in Richtung Süden ausgebreitet. Schon 1991 wies der Vizebürgermei ster und Nationalrat Johann Schuster im Ortsplan der Marktgemeinde Wartberg ob der Aist auf ein schwieriges Zurecht finden selbst für Einheimische hin: „... In den letzten Jahren wurden in un serer Gemeinde vermehrt Wiesen und Felder in Bauland umgewidmet. Eine rege Bautätigkeit hat sich entwickelt. Viele Familien aus anderen Gemeinden haben hier in Wartberg ihre neue Heimat gefunden. Die daraus entstandenen Strukturen der Siedlungen und Ver kehrswege bringen es mit sich, daß es selbst für Wartberger schwer geworden ist, sich im Gemeindegebiet zurechtzu finden ..." Besseres Zurechtfinden, not wendige Übersichtlichkeit und Klarheit sowie leichtere Verständlichkeit verlang ten nun eine flächendeckende Neube zeichnung von Ortschaften, Einführung von Straßenbezeichnungen und Neu numerierung der Gebäude bzw. der 1771 eingeführten Hausnummern. Schon im Gemeinde-Spiegel Nr. 3/96 gab Bürgermeister Ing. Erick Hackl bekannt, daß nach dem Beschluß des Gemeinderates vom 5. Juli 1996 mit Jah resbeginn 1997 die neue Numerierung abgeschlossen sein würde und die Ge staltung eines aktuellen Ortsplanes in Auftrag gegeben sei. Zwischenzeitlich ist diese Aktion abgeschlossen, und einen neuen Ortsplan gibt es auch. Bevor auf Einzelheiten dieser Neure gelung eingegangen wird, ist es geboten, auf die Anfänge der Hausnumerierung zurückzublicken. Einführung im Januar 1771 In Österreich fällt die Einführung der Hausnummern in das Zeitalter der inne ren Reformen unter Kaiserin Maria The resia. Von 1760 bis 1780 fanden die soge nannten behördlichen Reformen unter dem Staatskanzler und Berater von Ma ria Theresia, Fürst Wenzel Anton Kau nitz, statt. Zusammen mit einer Seelen-, Zug vieh- und Häuserbeschreibung wurde mit Patent vom 10. März 1770 die Haus numerierung eingeführt.^ Nachdem noch 1770 in Österreich entsprechende Hausnummern vergeben worden waren, vollzog sich erst 1771 diese Konskription im Mühlviertel. Angehörige des Infanterieregimen tes Andreas Fürst Poniatowski Nr. 50 mit Standort in Linz an der Donau hatten den Auftrag für die Vergabe der Haus nummern in Wartberg ob der Aist. Der Kommission, die ab dem 17. Jänner 1771 tätig war, gehörten Oberleutnant Pisits und Zivilkommissär Pirngruber an.^ ' Codex Austriacus, Österreichische Gesetze, VI. Teil, 1777, S. 1311 und 1312. ^ Leopold Vogl, Wie Wartberg ob der Aist 1771 zu den Hausnummern kam, in: Oberösterrei chische Heimatblätter, Heft 3, Linz 1988, S. 198.
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