OÖ. Heimatblätter 1999, 53. Jahrgang, Heft 1/2

Franzosenkreuz an der Rodl. Kreuzes ist eine kleine Blechtafel mit fol gender Aufschrift: In den Jahren 1742/43 befand sich in Ottensheim ein öslerr. Militärspital. Um die zahlreichen Toten bestatten zu können, wurde hier entlang der Rodl ein Solda tenfriedhof angelegt, in dem die verstorbenen Krieger (Österreicher, Bayern und Franzosen) begraben wurden. Um ein andächtiges Vaterun ser wird gebeten. Während des Österreichisch-Bayeri schen Erbfolgekrieges 1742/43 wurden ungefähr tausend verwundete und kranke österreichische, bayerische und französische Soldaten in einzelnen Ottensheimer Bürgerhäusern und im Kriegslazarett im Schloß Ottensheim untergebracht. Viele von ihnen erlagen ihren Krankheiten und Verwundungen. Zunächst wurden die Toten im Schloß garten begraben, als es immer mehr wurFoto: Kurt Bayer, Februar 1998 den, widmete man jenseits der Rodl auf einem „öden und unfruchtbaren Grund" ein Stück zu einem Friedhof und weihte ihn am 25. Februar 1743 ein. Das andere Denkmal ist das Kreuz am Weg zu den Krenbeeten. Die Kren beete, ursprünglich der sandige ange schwemmte Grund, auf dem der Kren, der an Ottensheimer und Linzer Gast stätten geliefert wurde, gut gedieh, wur den einige Meter hoch aufgeschüttet. Heute sind die Ottensheimer Sportanla gen dort. Das Kreuz wurde versetzt. Der Legende nach soll dieses Kreuz an einen Friedhof aus der Franzosenzeit erinnern, mit hier begrabenen französischen Sol daten aus dem Jahre 1809. Nach anderen Berichten soll es hier schon vorher einen Pestfriedhof für die an der Seuche ver storbenen Ottensheimer gegeben haben.

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