OÖ. Heimatblätter 1999, 53. Jahrgang, Heft 1/2

^11 1^' 1^1 iiilllll Das neue Ottensheinier Kriegerdenkmal 1966. Foto: Kurt Bayer, Februar 1998 am Jahresende 1959 konnte Pfarrvikar F. Philibert Höbarth mit leichter Ironie in die Pfarrchronik eintragen: Nach jahrelan gem „Krieg" unter den Ortsbewohnern wurde nun doch das Denkmal des Krieges fertig. Die Steinarheiten sind von einer Linzer Steinmetz firma, das Kupferrelief ist vom akademischen Bildhauer Alois Dorn aus Leonding, das Kreuz vom Ottensheimer Schlossermeister Georg Gumplmayer. Nun ist Ruhe im Ort und sind alle zufrieden. Die Einweihung war am 23. Oktober 1966. Eine kurze Beschreibung: Drei lange Granitriegel, ein Bronzerelief und die eingravierten Namen der Menschenop fer. Das Bronzerelief zeigt vier Motive: Blutopfer der Soldaten („Ecce homo"), „Pieta" (Sinnbild des Schmerzes), „Die Frauen und der Engel am Grab" (Trost und Hoffnung) und „Der Auferstan dene" (Symbol des Glaubens an eine bessere Zukunft). 142 Namen von Kriegsopfern stehen auf den drei langen Granitriegeln, fast dreimal soviel als auf dem Ersten-Weltkriegs-Denkmal, jetzt auch Frauen und Zivilopfer. Weil aber Namen allein über das tra gische und schmerzliche Schicksal der Gefallenen so wenig aussagen, haben sich mehrere Personen schon während des Krieges bemüht, nähere Einzelheiten in Erfahrung zu bringen. Als wichtiges Ottensheimer Kriegerdenkmal sind demnach auch die Aufschreibungen über Gefallene im Zweiten Weltkrieg zu nennen. So liegt beispielsweise im Archiv des Ottensheimer Kameradschaftsbundes eine Mappe auf, die von jedem Gefalle nen ein „Ehrenblatt", mit Foto, Namen, Geburts- und Sterbedatum bringt, und dazu auf einem eigenen Blatt den Le benslauf. Daraus ein Beispiel: Greiner Wilhelm, Ottensheim. - Der Unteroffizier (ROß) [= Reserveoffiziersbewerber] Greiner Wilhelm wurde am 30. September 1921 als Sohn des Berufsunteroffiziers Josef Greiner und der Susanne, geborene Vögerl, in Ottensheim geboren. Er war das I.Kind unter drei Kindern und besuchte die Volksschule in Ottensheim und anschließend das Gymnasium in Linz, wo er die Kriegsmatura ablegte. Grein er rückte am 1. De zember 1939 freiwillig zur Luftwaffen-Ers.- Abt. 111/17 nach Wien ein und hat die Feldzüge in Holland, Belgien, Frankreich, Griechenland und Rußland mitgemacht. Er wurde mit der Rumänischen Medaille Kreuzzug gegen den Kommunismus ausgezeichnet. Am 10. Mai 1944 ist er bei Pugoceni am Dnyestr gefallen und wurde am Heldenfriedhof in Cimiseni beer digt. Ein weiteres papierenes Krieger denkmal stellt der „Ottensheimer Hei matbrief" dar. Er ist heute nur noch ver-

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