OÖ. Heimatblätter 1999, 53. Jahrgang, Heft 1/2

leistet' Durch ein Verzeichnis „Re pertoire, die Einnahmen und Ausgaben des Sommer-Theaters zu Hall" erhalten wir Kenntnis vom Spielplan der ganzen Saison 1877. Die Summe der Ausgaben wird mit 2.383,61 Gulden und die Summe der Einnahmen mit 1.851,50 Gulden angegeben. Aus dem gleichen Jahr dahert auch ein „ZinsertragsBekenntniß des Sommer-Theaters". Hil lischer gibt darin eine Mieteinnahme von 500 Gulden an, 450 Gulden davon bringt er für Ausgaben in Abzug. Das Theater wird als Bestandteil des Hauses Nr. 135 bezeichnet.^'' In diesem Jahr gastierte auch die ge feierte Burgschauspielerin Friederike Goßmann in dem für sie geschriebenen Stück „Die Grille" von Charlotte BirchPfeiffer in Hall.^' So konnte Hillischer berichten; „Das Theater in Hall war heuer entschieden die Glanzseite der Saison'V^ 1878 sucht Karl Ludwig Zwerenz um Verleihung der Konzession an. Er hat zu letzt am k. k. Josefstädter Theater in Wien als darstellendes Mitglied wie auch als Regisseur und Geschäftsführer gewirkt (an anderer Stelle wird er als Theaterdirektor in Meran und Bozen be zeichnet), seine finanziellen Verhältnisse seien geregelt und er und seine Gesell schaft könnten die besten Wiener Novi täten heiteren Genres bieten.'^ Er erhielt die Konzession und die Subvention von 300 Gulden. Zwerenz bittet auch um die Vergünstigung, in der Wandelbahn thea tralische Vorstellungen geben zu kön nen, wenn das regnerische Wetter die Kurgäste von einem Besuch des Som mertheaters abhält. „Bittsteller beabsichhgt die Aufstellung eines neu construirten eleganten Salon-Theaters, welches 21 Minuten Aufstellung bedingt. Nach Schluß jeder Vorstellung würde das be zügliche Theaterchen sofort entfernt um das trinkende Publikum nicht etwa zu verkürzen. Ergebenst Gefertigter hat eine den Ansprüchen eines Curortes entspre chende Theatergesellschaft engagiert. Jede Vorstellung findet lauten Beifall, je doch die ungünstige Witterung hat be reits großen Schaden gebracht, da das leidende Publikum bei schlechtem Wet ter das entlegene Theater meidet." Das Theaterpersonal dieser Saison besteht aus 20 Mitgliedern. Der Wunsch, die Wandelbahn als Theaterersatz benützen zu können, wird ebenso abgeschlagen wie eine Erhöhung der Subvention auf 500 Gulden.^® Hanns Gottschalk ver weist auf ein „Inventar des SommerTheaters zu Hall", das die Einrichtungs und Dekorationsgegenstände verzeich net, die Zwerenz bei Beginn seiner Tätig keit 1878 übernommen hat.^' Dr. Schmölzer berichtet, daß der Theaterdi rektor in „Orpheus in der Unterwelt" als Darsteller aufgetreten ist.®° 1879 ist Heinrich Carl, zuletzt in Karlsbad tähg gewesen, Theaterdirektor in Bad Hall. Er erhielt über sein Ansu chen die Konzession und die übliche Subvention.®' Von seinem Repertoire ist bekannt, daß er „Dr. Klaus" ohne Auf führungsgenehmigung zur Darstellung " Wie 48. Wie 23. " Baldrian, R.: Kainz, Mahler und die „Grille". In: „Bad Haller Kurier", Nr. 17/18 - 1957. ™ Wie 48. Wie 67. 78 Wie 48 und 58. Sitzung des Landesausschusses vom 27. Juni 1878 und 67. Sitzung des Landes ausschusses vom 29. August 1878. Wie 23 und 48. ™ Wie 1. Wie 67.

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