OÖ. Heimatblätter 1999, 53. Jahrgang, Heft 1/2

sen Reste erst 1969 entfernt wurden/^ stand auf seinem Grundstück am Gaisberg, das er 1869 erworben und auf dem er sich auch im selben Jahr seine erste Villa erbauen ließ." Dr. Schmölzer spricht in ihrem Schreiben an Dr. Gerabek von einem ur sprünglichen Zustand des Theaters und einer späteren Ausgestaltung mit Türm chen und verweist auf zwei Abbildun gen.'^ Alma flillischer schreibt, daß Hillischers Sohn Karl, der Architekt werden wollte, den Plan zu der (späteren?) Aus gestaltung des Sommertheaters entwor fen habe." Dieses ebenfalls aus Holz er baute Theater führte den Namen „Arena" weiter, es umfaßte 16 Logen zu je 6 Stühlen, 66 Galerieplätze, 16 Parter replätze und etliche Klappstühle auf dem Balkon. Auch Dr. Schmölzer spricht von 178 Sitzen." Eine Abbildung in einem vermutlich von Alma Hillischer stam menden Fotoalbum zeigt ein einfaches, längliches Gebäude mit der Aufschrift „Theater", ein Foto ein von zwei Türm chen flankiertes hölzernes Gebäude mit reichlich Holzzierat und Balkon, auf dem ebenfalls groß „Theater" steht." Hillischer vermietet sein Theaterge bäude; so übernimmt 1872 Friedrich Skriwanek, seit zwei Jahren Theaterdi rektor in Krems, das Haller Theater für die Zeit vom 1. Juli bis 31. August, seine Konzession lautet bis 15. September. Er will wöchentlich ungefähr drei theatrali sche Vorstellungen mit einer kleinen, aber guten Schauspieler- und Sängerge sellschaft veranstalten. Der Landesaus schuß bewilligt ihm dafür eine Subven tion von 200 Gulden. Gegen Ende der Saison bittet Skriwanek nochmals um 100 Gulden. Der Theaterbesuch im Au gust sei sehr gering gewesen, es seien vor allem fremdländische und nur wenig Deutsch sprechende Kurgäste in Hall ge wesen. Er mußte die Gagen seiner Schauspieler, ungefähr 20 Personen, aus eigenen Mitteln decken. Aufgeführt wurden nicht nur einaktige Piecen, son dern ganze Bühnenwerke, wie Offen bachs „Schöne Heimat" oder Berlas „Drei Paar Schuhe". Dieses Ansuchen er hielt auch Hillischer als Geschäftsleiter der Kurkommission zur Stellungnahme. Er antwortet kurz, „daß Herr Skriwanek billigen Anforderungen mit seinen Lei stungen vollkommen genügt habe". Der Landesausschuß lehnt die Bitte aber ab. Im März 1873 fragt Skriwanek wieder an, ob er für 1873 mit derselben Subven tion rechnen könne, wenn er das Haller Theater wieder übernehme. Im Vorjahr habe ihm der Kurfonds 500 Gulden ge- " Hillischer, Alma: Eine kleine Chronik über den Hillischer-Besitz in Bad Hall, O. Öst., Maschin schrift, zur Verfügung gestellt von Dr. Schmöl zer, Kopie bei Verfasser. Das Kurtheater in Bad Hall. In: Festnummer „Heimatland", Nr. 24, vom 14. Juni 1925, Beilage zum „Linzer Volksblatt". Gottschalk, Hans: Das alte Bad Haller Theater. In: „Bad Haller Kurzeitung", Nr. 18, 30. August 1851. Kayssler, Friedrich: Die Welt des Theaters. In: „Bad Haller Kurier", Nr. 5/6, 4. Juni 1958. Wie 46. " OOLA, Altes Grundbuch Kremsmünster, Hs. 50, fol. 34. " Wie 1. Hillischer, Alma: Eine kleine Chronik über den Hillischer-Besitz in Bad Hall, O. Öst., Maschin schrift, zur Verfügung gestellt von Dr. Schmöl zer, Kopie bei Verfasser. Wie 1 und 46. Wie 23; siehe auch Gottschalk, Hanns: Das alte Bad Haller Theater. In: „Bad Haller Kurzeitung", Nr. 18, 30. August 1951; siehe auch Kayssler, Friedrich: Die Welt des Theaters. In: „Bad Hal ler Kurier", Nr. 5/6, 4. Juni 1958.

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