Rückzahlung in zwölf Jahresraten zu 500 Gulden und ohne Zinsen zur Verfügung stellen. Der Kurfonds würde den nöhgen Baugrund und die Iderhaltung des Theaters übernehmen, außerdem zur Rückzahlung des Darlehens jeweils 300 Gulden beitragen, den Rest von 200 Gulden würde die Gemeinde über nehmen. Dafür würde der Kurfonds Eigentü mer des Theaters und bezöge eventuelle Pachterträge, die Gemeinde würde sich das Bruttoerträgnis einer Vorstellung jährlich für den Gemeindearmenfonds ausbedingen. Die Antwort der Badever waltung war ganz ähnlich abgefaßt (fiillischer ist zu dieser Zeit Gemeindeaus schußvertreter und Verwalter der Bade anstalt). Der Landesausschuß ist mit die sem Vorschlag einverstanden, macht aber die Bewilligung davon abhängig, daß, solange das Darlehen nicht rückge zahlt ist oder nicht verzinst werde, von dem Theaterpächter (nach dem Willen des Landesausschusses das Landesthea ter Linz) keine Pacht verlangt werden dürfe. Darauf antwortet der Gemeinde ausschuß neuerlich, daß nicht die Ge meinde, sondern der Kurfonds als künf tiger Theaterunternehmer anzusehen sei, dieser aber könne sich mit der Klausel, daß das zu erbauende Theater für zwölf Jahre dem jeweiligen Linzer Theaterdi rektor ohne Pachtzins zu überlassen sei, nicht einverstanden erklären. Die Zur verfügungstellung eines unverzinslichen Darlehens rechtfertige keineswegs die Überlassung des ganzen Theaters zur Disposition des Landes. Er stellt auch die Frage, was geschehen würde, sollten dem Publikum die Darbietungen des Landestheaters nicht gefallen. Diese Be dingung sei also fallenzulassen. Die Kur kommission brachte als neue Variante den Vorschlag ein, statt eines Darlehens von 6.000 Gulden ein solches von 20.000 Gulden aufzunehmen und dafür statt ei nes Theatergebäudes einen neuen Kur saal, der auch Theatersaal sein könnte, herzustellen (fiillischer war auch Mit glied der Kurkommission).Alle ehrgei zigen Pläne verpufften aber, als der Landtag den Antrag auf Gewährung ei nes Darlehens überhaupt ablehnte. Der Finanzausschuß des Landes war der Meinung, daß es dem Kurfonds und der Gemeindevertretung nicht schwerfallen könne, die nötigen Mittel auch ohne Un terstützung des Landes aufzubringen.^' Im Bericht über die Saison 1869 wird eine Theateraufführung nicht erwähnt.'® Am 10. März 1870 richtet Alois Stau ber, Direktor des Stadttheaters in Steyr, an den obderennsischen Landesaus schuß eine Eingabe: Die Erbauung eines eigenen Theatergebäudes in Hall sei zwar beschlossene Sache, doch dürften bis dahin noch zwei bis drei Jahre verge hen. Da jedoch das Bedürfnis nach ei nem ständigen Theater unleugbar vor handen sei, die „zeitweilig von soge nannten fliegenden Theatertruppen ge gebenen Vorstellungen den billigsten Ansprüchen des Badepublikums nicht im entferntesten genügen können", sei er bereit, ein Interimstheater zu bauen und noch in dieser Saison mit seiner Gesell schaft dort Vorstellungen zu geben. Der Bau eines solchen Interimstheaters käme auf etwa 1.000 Gulden, die innere EinWie 25 und 32. Wie 25 und Berichte über die Verhandlungen des O.O. Landtages nach den stenografischen Aufzeichnungen, 2. Periode, 2. Session, 26. Sit zung, vom 30. September 1868. OÖLA, Landesausschußakten, Fasz. 1151.
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