mand ins Freie wagte, ohne sich nicht vorher abgekühlt zu haben."^" Die Frage der Errichtung eines eige nen Theatergebäudes beschäftigte des halb mehrmals den Gemeindeausschuß, der aber immer zu dem Schluß gelangte, daß die Gemeinde einen Theaterbau zwar durch Zurverfügungstellung von Baumaterial unterstützen, aber keines falls selbst finanzieren könned' In seinem Saisonbericht über das Jahr 1860 verweist Badearzt Dr. Rabl auf zwei stattgefundene Kindertheatervor stellungen,1861 bis 1864 wird in die sen Berichten dann keine Theatervorstel lung mehr erwähnt. Doch bringt „Der Alpenbote" 1861 eine Notiz; „Die Bau lust in Hall ist sehr rege ... Herr Marchgraber baut unter andern auch ein Haus auf frischen Rasen das für ein Theater bestimmt werden soll; .. 1863 war in der „Linzer Zeitung" in fünf Fortsetzun gen ein anonymer Bericht über Hall er schienen: „Der Kurort Hall und die Frage über seine Zukunft". Der unbekannte Autor, der über jede Information verfügt, äußert sich auch zur Frage eines Theaters in Hall: „Hätte das Kurtaxkomite den betreffenden Fond zur Herstellung eines noch so be scheidenen Theaters verwendet, um darin die vor drei Jahren um beiläufig 300 fl angekauften Dekorationen aufstel len zu können, so hätte sich gewiß keine Einrede dagegen erheben lassen."^® Auf diesen Zeitungsbericht bezieht sich Dr. Rabl in seinem Bericht über die Kur anstalt im Jahre 1863, als er schreibt: „Das Geld ist dabei also nicht schlecht angelegt" - die Rede ist von einem Grundkauf - „jedenfalls besser, als durch die etwaige Erbauung eines Theaters, das erst wieder alljährlich neue Aus gaben erfordern würde, da eine Schau spielergesellschaft im Sommer höch stens bei schlechtem Wetter einiges Publikum fände, sonst aber auf die Sub vention aus dem Kurtaxfonde angewie sen wäre."-' Der „Alpenbote" bedauert 1864 das Fehlen einer geeigneten Theaterräum lichkeit: „Die Herstellung eines Theater raumes halten wir schließlich für sehr angezeigt, um die oberwähnten Kräfte öfters zur Verwendung gelangen und den Kurgästen an den nur allzu häufigen Regen-Abenden Zerstreuung zu gewäh ren" und ,Wie schön wäre es, wenn an solch schlechten Tagen das werthe Publi kum der Fremden und der Einheimi schen seine Zuflucht in ein Theater neh men könnte. Sollte denn das für die ver einten Kräfte des Ortes und des Curfondes eine Unmöglichkeit sein?"^° Auch 1865 wird auf den „Mangel ei nes Theaters und anderer Vergnügungs anstalten" hingewiesen,^^ und auch das Kriegsjahr 1866 brachte keine Theater vorstellung, wohl aber wurden mehr als 40 Tanzunterhaltungen, 20 Tombola spiele und zwei Konzerte gegeben. Im Sitzungsprotokoll des Gemeinderates Hall vom 3. Oktober 1866 wird festge halten: „Sollte in Hall ein Theater errich tet werden, so wird von Seite der Ge meinde nur durch unentgeldliche Verab folgung einer bestimmten Quantität von OÖLA, Landschaftsakten, Neue-RegistraturAkten, Bd. 358. OÖLA, Landesausschußakten, Fasz. 140. Wie 13. „Der Alpenbote", Steyr, 6. Jg., Nr. 17/1861. „Linzer Zeitung" vom 16., 18., 23., 24. und 25. Dezember 1863. OÖLA, Landesausschußakten, Fasz. 1149. „Der Alpenbote", Steyr, 9. Jg., Nr. 27 und 38/ 1864. OÖLA, Landesausschußakten, Fasz. 1148.
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