Hungen des Herrn Verwalters Hillisch kam ein Liebhabertheater zu Stande, woran sich ein Theil der Elite des Kurpu blikums betheiligte, und das sowohl den Theilnehmern, als auch den Zuschauern, die bei derlei Gesellschaften ohnehin halbe Teilnehmer sind, viel Vergnügen gewährte."^® Der Bademusiker Franz Al bert bestätigt am 20. August 1859 den Empfang von zehn Gulden für die Mit wirkung der Kurmusik bei zwei Theater vorstellungen am 17. und 18. August im ständischen Kursaal.'' Von den Vorstel lungseinnahmen am 17. August erhielt das Elisabethspital 80 Gulden und von den Einnahmen des 18. August das Armenbadspital 80 Gulden.^" Auch „Der Alpenbote", ein Lokalblatt für Steyr, Hall und Umgebung, brachte eine Mel dung: „Man schreibt uns aus dem Kurorte Hall, 19. Aug., daß dort zur Feier des Ge burtsfestes unsers allergnädigsten Kai sers und Herrn am 17. für die Armen des Ortes von der Elite der Badegäste eine Theatervorstellung gegeben wurde, wel che selbst den kühnsten Anforderungen entsprach. Ein Prolog eröffnete sie aus der Feder des bekannten Professors Dr. Stubenrauch, von der Frau eines unserer ersten Industriellen als Austria mit In nigkeit und Wärme gesprochen. Der Krieg und der Friede wurde von zwei Damen allegorisch dargestellt. Hierauf folgten lebende Bilder: ,Eine Scene aus Werthers Leiden'. - ,Die Brautwerbung auf Helgoland'. - ,Der Abschied und die Rückkehr des Landwehrmannes', welche jede Erwartung übertrafen. Zum Schlüsse wurden zwei kleine Stücke ge geben, die mit Liebe und Fleiß einstudirt sehr heiter wirkten."^' Der theaterbegei sterte Badhauskassier Hillischer konnte sich bei diesen Theaterunternehmungen höchster Unterstützung sicher sein: „Seine Exzellenz der Herr Präsident des hohen o. d.e. vereinigten Landes-Kollegiums hat bei seiner letzten Anwesenheit in Hall den gefertigten Verwalter beauf tragt: das Arrangement von Unterhal tungen für die Kurgäste im Kurhaus als eine seiner wichtigsten Obliegenheiten zu betrachten .. Aus den Jahren, als diese Dilettan tengesellschaft agierte, könnte ein Ver zeichnis stammen, das unterteilt in Bü cher, Manuskripte und Rollen, offenbar eine Ubersicht einer vorhandenen Thea terbibliothek bildete. Es werden darin 160 Bücher, 27 Manuskripte und 255 Rollen aufgegliedert. Jemand hat spiele risch oder übend den Namen „Hilli scher" bzw. „Hermann Hillisch" auf die Vorderseite geschrieben. Die Liste trägt kein Datum Der für diese Liebhaberaufführun gen benützte Kursaal hatte sich schon bald als nicht sehr geeignet herausge stellt. In einer Note des Statthalters vom 2. September 1857 berichtet dieser: „Bei der am 27. v.M. daselbst stattgefunde nen theatralischen Vorstellung zum Be sten des dortigen Elisabeth Hospitals er reichte die Hitze im Saale einen solchen Grad, daß sich ein großer Theil des Pu blikums während der Zwischenakte auf die Gänge flüchten mußte und sich NieWie 3. I' Wie 1. Wie 3. „Der Alpenbote", Steyr, 4. Jg., Nr. 34/1859. OÖLA, Landschaftsakten, Neue-RegistraturAkten, Bd. 355. " Archiv des Handwerk- und Heimatmuseums Bad Hall, Sch. 17
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