OÖ. Heimatblätter 1998, 52. Jahrgang, Heft 3/4

Osterweiterung der EU - und damit auch Ober österreich hinsichtlich des Mühlviertels - anspre chende Rede auf S. 145 ff. Oder jene über „Staat und Staatsbegriff am Ende des 20. Jahrhunderts" (S. 240 ff.), wo Herzog die Grenzen staatlicher Tä tigkeit wie folgt umreißt: „Die Bürger ihrerseits müssen ihre Erwartungen an den Staat auf ein rea listisches Maß beschränken, in einer Marktwirt schaft kann der Staat beispielsweise zur Bekämp fung der Arbeitslosigkeit zwar die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen, nicht aber die Ar beitsplätze selbst; er soll ja weder die unterneh merische Freiheit beseitigen noch kann er alle Ar beitsuchenden selbst einstellen." Josef Demmelbauer Alexandra Knell: Definition und Behandlung der Suchtgiftkriminalität in Osterreich. Bd. 45 der Osterreichischen Rechtswissenschaftlichen Stu dien - ÖRSt. 45. Wien: Manz Verlag 1998. X,V 114 Seilen, broschiert, S 280,-. Wolfgang Mazal (Hrsg.): Grenzfragen der ärztli chen Behandlung. Ed 4. der Schriftenreihe Recht der Medizin - RdM 4. Wien: Manz Verlag 1998. 55 Seiten, broschiert, S 175,-. Benjamin Kneihs: Grundrechte und Sterbehilfe. Juristische Schriftenreihe Bd. 121. Wien: Verlag Oster reich der Staatsdruckerei 1998. 559 Seiten, broschiert, S 698,-. Das Leben der Menschen verläuft in vielen Fällen nicht so harmonisch, wie es uns in Liedern, Geschichten und Gedichten entgegentritt. Eine früher bei uns kaum bekannte Form des Schein glücks auf dem Weg ins Unglück stellt insbeson dere für junge Menschen der Gebrauch von Suchtmitteln dar. Unter Hinweis auf den eine weit größere Zahl von Menschen jeglichen Alters tref fenden Alkoholmißbrauch wird wiederholt ein Abgehen von der restriktiven Drogenpolitik ver langt, bisher ohne Erfolg. Einen interessanten Uberblick über das am Jahresbeginn 1998 in Kraft getretene neue Suchtmittelgesetz mit bis auf Herodot, Homers Odyssee und Plinius reichenden historischen Anklängen bis zu einer rechtsphilo sophischen Spekulation über das makabre Thema „Recht auf Rausch" bietet eine strafrechtliche Dis sertation von Alexandra Knell. Eltern, Lehrer, Seelsorger und Angehörige von Gesundheitsbe rufen im weitesten Sinn werden das Buch mit Ge winn für weitere Diskussionen lesen. „Grenzfragen der ärztlichen Behandlung" wurden bei einer Tagung am 6. Juni 1997 in Linz erörtert. Mazal referierte über die ärztliche Be handlung von Zeugen Jehovas, die ja aus religiö ser Überzeugung Bluttransfusionen ablehnen, und Brandstetter behandelte die „Begrenzung me dizinischer Behandlungspflicht durch das Selbst bestimmungsrecht des Pahenten", insbesondere auch den Umfang der Behandlungspflicht bei Selbstmordpatienten. In die Nähe dieses Themas führt die umfang reiche und tiefschürfende - rechtswissenschaftliche (!) - Untersuchung von Kneihs über „Grund rechte und Sterbehilfe", auch dies eine vom Für und Wider zerrissene Frage, ausgehend vom Ein satz der Euthanasie gegen „lebensunwertes Leben" in der NS-Zeit, aufgeheizt durch den inzwischen verstorbenen Arzt Julius Hackethal und in ein trotz aller Bitterkeit des Sterbens menschen freundliches Licht gerückt durch die Bestrebun gen der nach und nach wachsenden Hospizbewe gung. Ihre Wirkkraft wird u. a. veranschaulicht durch die im Herbst 1998 erfolgte Inbetriebnahme eines Hospizes im Krankenhaus Ried i. L, ein 40Millionen-Bau mit zehn Einzelzimmern samt Übernachtungsmöglichkeiten für Angehörige. Wie Kneihs im Vorwort berichtet, haben ihn Er lebnisse in seiner ehren- und hauptamtlichen Tä tigkeit im Rettungsdienst zum Nachdenken und Schreiben über Sterbehilfe gedrängt. Josef Demmelbauer Stefan Lühle; Beschränkungen und Verbote des Kraftfahrzeugverkehrs zur Verminderung der Luftbelastung. Das deutsche Immissionsschutz recht in seinem verfassungs-, europa- und völ kerrechtlichen Rahmen. 1998. 518 Seiten. S 934,-. Michael Kloepfer (Hrsg.): Selbst- und Beherr schung im technischen und ökologischen Be reich. Selbststeuerung und Selbstregulicrung in der Technikentwicklung und im Umweltschutz. 1998. 175 Seiten. S 715,- Jeweils Berlin: Verlag Duncker & Humblot. Schriften zum Umwelirecht, Bd. 81 und 85. „Wir arbeiten an einem besonderen Gewichte der Weltuhr..., an den Naturwissenschaften. Wir können jetzt noch nicht ahnen, was die Pflege die ses Gewichtes für einen Einfluß haben wird auf die Umgestaltung der Welt und des Lebens ...

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