wurden. Angaben der Herkunft und ehemaliger Besitzer zeigen, daß man nicht nur die bodenstän digen Instrumentenbauer schätzte, sondern auch bei berühmten einkaufte. Der Anhang bietet Ubersichten über Klappendeckenformen, ver zeichnete Instrumente, Inventarnummern, ehema lige Besitzer, eine Konkordanz mit den von O. Wessely benutzten Nummern, Bibliographie und Orts- und Namenregister. Hervorragend ist auch das Layout, wobei für Text, Fotos und Zeichnungen jedes Instruments eine Doppelseite verwendet wurde, und die im Anhang wiedergegebenen hervorragenden Fotos ausgewählter Instrumente. Schließlich ist der 1987 gegründeten „Gesellschaft der Förderer des OO. Landesmuseum" zu danken; sie hat keinen Auf wand für dieses wichtige und wegweisende Pro jekt, dem man jetzt schon internationale Anerken nung prophezeien kann, gescheut. Gespannt darf man weitere Bände des übrigen Instrumentenbe standes erwarten. Karl Mitterschiffthaler Ed Tervooren: Musikalischer Reiseführer Öster reich. Zürich - Mainz: Atlantis Musikbuch-Verlag, 199.7 250 Seiten mit zahlreichen Farbabhildungen, Faksimiles und Planskizzen. ISBN 3-254-00201-6 Im „Land der Musik", bewohnt von einem „Volk von Tänzern und Geigern" (Anton Wild gans), ereignete sich Musikgeschichte nicht nur in den großen Städten, den etablierten Musikzen tren, sondern auch draußen auf dem Land. Adels sitze, Klöster und das Bürgertum in den kleineren Städten und Dörfern waren wichtige Träger des Kultur- und Musiklebens. Dort und an verborge nen Plätzen wurde manche Größe geboren, nahm dort Sommeraufenthalt oder pflegte Kontakte zu Verwandten und Freunden. Österreich hat mehr mals im Lauf der Zeiten die Musikgeschichte nicht nur Europas beeinflußt, geprägt und be herrscht. Dieser vielfältigen Musikkultur mit Hilfe eines Reiseführers nachzugehen, kann für den Musikfreund und -kenner nicht nur Erholung, sondern auch Entdeckungen bescheren. Dieses Buch will uns die Wege dorthin zeigen, wo wir das Wirken der Großen, den Zeugnissen unserer Musikkultur und der musikalischen Sehens- und Hörenswürdigkeiten begegnen können, in den Wohnungen, Aufenthaltsorten, Grabstätten, Auf führungsorten, Pflegestätten, Gedenkräumen, Denkmälern, Instrumentensammlungen, wertvol len Orgeln usw. Einfache Übersichtskarten er möglichen in unkomplizierter Weise die geogra phische Orientierung, sodaß man auch jene Orte leicht findet, die in einem Autoatlas in allerkleinstem Druck oft kaum lesbar sind oder gar nicht aufscheinen. Dem dient auch das übersichtliche Layout mit einer Stichwortkolumne am Seiten rand, wo Zahlen die Verbindung zu den Über sichtskarten herstellen und Symbole auf be stimmte Denkmäler verweisen. Besonderes Lob verdient die Bildausstattung; auch wenn die Farb aufnahmen und Faksimiles nur sehr klein wieder gegeben werden konnten, ist ihre vorzügliche Qualität unübersehbar. Der Blick auf den Inhalt, hier besonders auf Oberösterreich gerichtet, zeigt, daß auch dieses Land für Musikfreunde eine Reise wert ist. Neben den allgemein bekannten musikhistorisch bedeu tenden Gedenkstätten erwähnt dieses Buch die Sommeraufenhalte, Besuche und freundschaftli chen Beziehungen M. Haydns, W. A. Mozarts und F. Schuberts. Mehrmals werden Texte auf Gedenk tafeln, meist von Musikvereinen wohlmeinend, aber nicht ganz richtig formuliert, richtiggestellt. Allerdings entdeckt man auch einige ünausgewogenheiten. Besonders wird das beim Stift Krems münster deutlich, dessen musikgeschichtliche Be deutung nicht erst mit Besuchen Franz Schuberts und Johann Michael Vogls einsetzt, sondern schon im Mittelalter eine reiche Musikkultur hatte und heute eine der reichhaltigsten Musik sammlungen Österreichs besitzt. Dazu gehört die einzigartige Kammer-(nicht Chor-)Orgel aus 1587 (nicht 1787). Auch St. Florian hat musikgeschicht lich mehr als Chrismanorgel und A. Bruckner zu bieten. Gerade die Stifte, man denke an Mondsee, Garsten, Lambach, Ranshofen, Schlägt, die Jesui tenkollegien Linz und Steyr und an die Evangeli sche Landschaftsschule in Linz, waren wichtige Pflegestätten, Ausbildungsinstitutionen, Woh nung und Wirkungsstätte überregional bedeuten der Musiker und Komponisten, Hüter wertvoller Instrumenten- und Musikaliensammlungen und Gastgeber. Zu verweisen wäre auch auf die Pflege stätten des Meistergesanges in Wels und Braunau, wo sich sogar Hans Sachs aufgehalten hat, und in Steyr und Eferding, desgleichen auf Schloß
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