OÖ. Heimatblätter 1998, 52. Jahrgang, Heft 3/4

die evangelische Kirche sowie der Marktturm auf genommen wurden. Durch die Hinzunahme die ser Objekte bringt es das Buch auf 78 behandelte Monumente. Ebenso wurden die am ehemaligen Siechenhaus, dem heutigen evangelischen Pfarr haus, angebrachten Wappenschilder der Familien St. Julien und Stubenberg zur näheren Betrach tung herangezogen. Es wurde versucht, sämtliche Flurdenkmäler in der Gemeinde zu erfassen, was dem ungenannt gebliebenen Autor beinahe ge lungen ist. Eingeleitet wird der Band von einem äußerst knappen Abriß der Timelkamer Marktgeschichte, auf dem die Beschreibung der Denkmäler in den verschiedenen Gebieten der Gemeinde folgt. Der Schwerpunkt dieser Beschreibungen ist in erster Linie der Anlaß und Zeitpunkt der Errichtung so wie der Standort und eine kurze Objektbeschrei bung, der immer eine Farbabbildung beigegeben ist. Nicht immer konnte aber auf alle diese Krite rien eingegangen werden. Dankenswerterweise wurden neben den all gemein bekannten Marterln auch solche mit auf genommen, die bereits seit einiger Zeit nicht mehr existieren. Ein Foto von diesen Denkmälern ist da her von besonderem dokumentarischem Wert. Das der Autor des Werkes mit offenen Augen durch die Gemeinde ging, ist auch durch den Miteinbezug des Postmeilensteins ersichtlich, der ver borgen in einem Gartenzaun integriert an der Bundesstraße 1 steht und die Postmeilen nach Salzburg und Linz angibt. Es ist erfreulich, daß nun auch Timelkam, ne ben den angrenzenden Gemeinden Gampern und Vöcklabruck, eine in Buchform vorliegende Erfas sung seiner Kleindenkmäler vorweisen kann. Es bleibt nun zu wünschen, daß dieser Band breiten Anklang findet und das allgemeine Interesse an diesen volksnahen Kunstwerken fördert, damit eine Sanierung und Erhaltung der Objekte auch zukünftig gewährleistet werden kann. Klaus Petermayr Phillip T. Young: Die Holzblasinstrumente im Oberösterreichischen Landesmuseum. Wood wind Instruments of the Oberösterreichisches Landesmuseum. Kataloge des OO. Landesmuseums, Neue Folge Nr. 113. Linz: Land Oberösterreich/OO. Landesmuseum (1997). 259 Seiten mit zahlreichen Farbbildern und Zeichnungen. ISBN 3-854 74-013-1 Das Oberösterreichische Landesmuseum be sitzt eine der ältesten öffentlichen Musikinstru mentensammlungen, älter als die berühmten Sammlungen in Paris, Brüssel und Nürnberg. Be reits drei Jahre nach der Gründung des Museums (1833) legte das Stift Kremsmünster, das heute noch eine stattliche Anzahl wertvoller historischer Musikinstrumente besitzt, mit der Spende von 46 Instrumenten den Grundstock der heutigen, un gefähr das Sechsfache umfassenden Sammlung. Der alte Katalog, von Othmar Wessely 1952 verfaßt, hatte die Aufgabe, die Sammlungsbe stände, wie damals üblich, eher inventarisch mit kurzen Beschreibungen zu erfassen. Mittlerweile wurden von den großen Musikinstrumenten sammlungen (besonders Leipzig, Brüssel, Salz burg) neue Kataloge von hohem wissenschaftli chen Standard erstellt. Erfreulicherweise haben umfangreiche Erwerbungen und vor allem das In teresse an einer dokumentarischen Erfassung der einzelnen Instrumente mit möglichst genauer und detaillierter Beschreibung die Publikation dieses Kataloges zur Folge. Mit Phillip T. Young hat man einen aufgrund seiner Publikationen ausgewiesenen Spezialisten für Blasinstrumentenforschung gewonnen. Mit der Kenntnis unzähliger Instrumente in öffentli chen und privaten Sammlungen auf der ganzen Welt kann er wie kein zweiter die Bedeutung der einzelnen Objekte feststellen. Die jeweils elf Punkte umfassende, übersichtliche und detail lierte zweisprachige Beschreibung beantwortet, soweit möglich, die unterschiedlichsten Fragen von Museumsbesuchern, Musikern, Musikinstru mentenbauern und Musikwissenschaftern. Beson derer Wert wurde auf Materialbestimmung, di verse exakte Maßangaben, Angaben über die Be schaffenheit einzelner Details, die Berücksichti gung von Neuerungen und auf Verweise auf wei tere vergleichbare Instrumente desselben Instru mentenbauers oder auf solche mit großer Ähn lichkeit und einzelnen Entsprechungen gelegt. Dem dienen auch die dokumentarischen Fotoauf nahmen der in Einzelteile zerlegten Instrumente und allfälliger Signaturen und die Zeichnungen von signifikanten Details. Bezüglich der Instru mentenbauer wäre empfehlenswert, die Kurzbiografien im Anhang zu bringen, anstatt sie bei den einzelnen Instrumenten mehrmals zu wiederho len, wodurch man sich Abweichungen und Wi dersprüche (besonders bei Doke, S. 148) erspart hätte. Schade, daß man im selben Zug nicht auch gezielte Nachforschungen über die oberösterrei chischen Instrumentenbauer angestellt hat, ob wohl diesbezüglich einige Desiderata aufgezeigt

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