OÖ. Heimatblätter 1998, 52. Jahrgang, Heft 3/4

nenstadt) jeweils in räumlichen Verband ihrer Ge meinden behandelt und sind nach geographi schen Gesichtspunkten von Westen nach Osten und von Süden nach Norden angeordnet, was - wenn man nicht immer im Register nachsuchen will - eine genauere Ortskenntnis voraussetzt. Je den einzelnen Ortsnamenartikel eröffnen Verwal tungsangaben über den jeweiligen Siedlungstyp sowie die Anzahl der Gebäude und Einwohner. Daß dabei Attnang(-Puchheim) immer noch als „Markt" angeführt wird, verweist nicht gerade auf Aktualität des Werkes, erfolgte doch bereits 1990 die Stadterhebung. Unter Schöndorf (Gemeinde Vöcklabruck) finden wir den Hinweis „zunächst ... passauische Pfarre, dann seit 1159 des Augusti nerchorherrenstiftes St. Florian"; tatsächlich ge schah dies erst 1183, 1159 war Ubergabe des Spi tals mit der Dörflkirche St. Aegidius an St. Flo rian. Das Schloß (Neu-)Wartenburg hat nie Neuwarten„berg" geheißen. Der sehr umfangreiche Registerteil umfaßt das „Alphabetische Namensregister", ein „Register der Namentypen", ein „Register der Personenund ,Familiennamen'" und ein „Register der Appellativa". Aus dem Namentypenregister erfahren wir z.B., daß im Bezirk Vöcklabruck kaum vor deutsches Namengut vorkommt. Wenn allerdings darin die Traun erwähnt wird (behandelt unter dem Ortsnamen Traunwang, Gemeinde Desselbrunn), dann sollten zumindest auch die Ager (wird unter Attersee und Ader, Gemeinde Timelkam, ausgeführt), die Vöckla (unter Vöcklabruck behandelt) und die Redl (unter Redleiten, Redl, Gemeinde Vöcklamarkt) angegeben werden. Im Bezirk gibt es zwar mehrere „walchen"-Namen, doch nur zwei enthalten romanische Wurzeln, nämlich Gampern (von campus = Feld) und Piain (von plaga = Fläche, Gegend) in der Gemeinde Pöndorf. Abgesehen von den Vertretern der verschie densten Spezialdisziplinen bringt das Werk auch jedem heimatkundlich Interessierten eine enorme Fülle an Detailinformationen und Erklärungen bzw. Namensinterpretationen, die auch familien geschichtlich interessant sein können, wobei auch mit so manchen überlieferten Fehldeutungen auf geräumt wird. Das der Bezirk im Vorwort dieses Werkes als „eine der schönsten Landschaften Österreichs" gepriesen wird, mag ein zusätzlicher Anreiz sein, sich mit diesem Landstrich intensiver auseinanderzusetzen. Dietmar Assmann Ernst Miglbauer, Fritz Fellner: Freizeitführer Mühlviertel. Linz: Veritas-Verlag (Landesverlag), 1998. 143 Seiten, 24 Lichtbilder, davon 15 in Farbe, zehn Kartenskizzen. S 19,7-. ISBN 3-85124-687-9 Es ist dem Verlag zu danken, daß er in der be währten Reihe einen weiteren Freizeitführer, dies mal für das Mühlviertel, herausgebracht hat. Diese weitgehend intakte Landschaft mit gepfleg ten Orten, zahlreichen Kulturdenkmälern und vie len neuen Freizeitangeboten zählt zu den beliebte sten Freizeitregionen und ist besonders für Tages urlauber aus dem oberösterreichischen Zentral raum von Bedeutung. Nach einem vielversprechenden Vorwort wird der neugierig gewordene Leser über regio nale Schwerpunkte, allgemeine touristische Tips, besondere Tourenangebote für Kulturbeflissene, Wanderlustige, Radler und bequeme Schiffsrei sende an neun Ferienregionen herangeführt. Ei nem Überblick über die jeweilige Region, ergänzt durch eine Kartenskizze, folgen übersichtliche In formationen über die einzelnen Gemeinden mit besonderen Hinweisen auf Sehenswürdigkeiten und Angebote, welche über den Standard an Freizeiteinrichtungen im einzelnen Ort hinausgehen; familienfreundliche und behindertengerechte An gebote sind besonders angeführt. Anschließend werden die Nachbarregionen Ostbayern, Süd böhmen und das Waldviertel mit knappen Aus führungen einbezogen. Lichtbilder, größtenteils in Farbe, unterstützen die Absicht der Autoren, Neu gierde zu erwecken und so den Leser zum Benützer zu machen. Ein Stichwortverzeichnis und eine Übersichtskarte erleichtern den Gebrauch des ge schickt redigierten Büchleins. Bei einer Neuauflage könnten, zumal ein zelne Seiten noch Platz bieten, vervollständigende Ergänzungen eingefügt werden (z. B. Hochge richtsstätte bei Rannariedl-Neustift, Apostelfries in der Pfarrkirche - Neufelden, Starhembergsche Begräbnisstätte in der Pfarrkirche - Hellmonsödt, Ruine Wildberg, Haftort Wenzels IV. - Kirch schlag, Nachtwächter - Freistadt, Enzmillnerhochgrab in der Pfarrkirche - Münzbach). Bei dieser Gelegenheit wären auch vereinzelte Sachfehler (barocke Gaiskirche? - Neufelden, Babenbergerkönig? - Ottensheim) zu bereinigen. Alles in allem ein handliches und sehr brauchbares Büchlein, das selbst Kennern des Mühlviertels noch einiges zu bieten hat und

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