OÖ. Heimatblätter 1998, 52. Jahrgang, Heft 3/4

Sie gebn schon a Zeit her koan Ruah! Sie wem halt koan Most hahn, sonst könnts gar nid seyn, So a damische Gschicht fallt koan Mosttrinka Is r, |w ohräli frri® er Setju^ftn/itin am ZJani ISOI Sfft.juilf_i|r am 26Jali18« , ■ . Schosser-Grabmal am Steyrer Friedhof. D'Arhat, die zahln's hiarz gar schlecht! - Denn G'schäft und Verkehr kemmand eh völli ao, Das g'fallt mir schon lang nimmer recht. Seit's Dampfschiff und d'Eisenhahn alles verführn, Will sich auf der Eisenstraß gar nix mehr rühm. In Strophe sieben kommt er auf die Situation in der von Osterreich besetz ten Lombardei zu sprechen: Von Weilischland (Italien) lest ma In Zeitungen viel, Da gehts nid recht richti hiarz zua! - Sand AU in der Heh, hahn koan Maß und koan Ziel, Sehr wahrscheinlich bezieht sich Schosser hier auf den sogenannten „Zi garrenrummel" am 1. und 2. Jänner 1848 in Mailand, mit bluhgen Ausschreitun gen auch in Padua und Brescia. Der im Brief angesprochene Fürst Metternich (1773-1859) war am 13. März 1848 abgedankt und am nächsten Tag über Brüssel nach London geflohen. Ab 1851 war er wieder in Wien. Am 17. Mai 1848 flüchtete Kaiser Fer dinand von Wien nach Innsbruck, wo er am 20. Mai das Manifest „An meine Völ ker" herausgab. Deshalb die Anspielung Krakowizers auf die „aristokratischen Tröpfe" und „jesuitischen Schleicher" in Innsbruck. Am 25. Mai hätte die Akademische Legion aufgrund der Studentenunruhen aufgelöst werden sollen. Am folgenden Tag errichteten die Studenten zusammen mit der Wiener Bevölkerung Barrikaden in der Innenstadt, worauf die Regierung die Verfügung zurücknahm. Das Militär zog aus Wien ab, ein Sicherheitsaus schuß übernahm die Verwaltung in Wien. Seine ersten Leistungen waren der Zehnstundentag, Lohnerhöhungen und die Genehmigung zur Gründung eines Arbeitervereines. Am 18. Mai waren fast 600 Abgeord nete in der Frankfurter Paulskirche zur Nahonalversammlung zusammengetreSchindler Julius Alexander: Anton Schossers nachgelassene Gedichte in der Volksmundart des Traunkreises. Steyr 1850, S. 74-77.

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