■^ >?''' / .* "^fAusschnitt des Schreibens von Dr. Ernst Krakowizer an Anton Schosser vom 11. ]uli 1848. Kaiser Ferdinand für dessen Verspre chen, eine Verfassung zu gewähren, zu bedankend Vermutlich hat Anton Schosser in seinem Brief auch auf die ungünshge Si tuation der Kleineisenindustrie des Ennstals, hier zeichnete sich bereits ein einschneidender Strukturwandel ab, und die schlechte wirtschaftliche Lage der gesamten Bevölkerung hingewiesen. Der Arzt Dr. Ernst Krakowizer wurde in Spital am Pyhrn geboren und war 1848 fiauptmann der Wiener Stu dentenlegion. Nach dem Zusammen bruch der Revolution wurde er verfolgt und flüchtete über Wels und Vöcklabruck nach Deutschland. Am 28. Mai 1850 verließ er mit dem Segelschiff „He lena Sloman" Europa.^ Schosser war zwar ein bekannter Musiker und Dichter, darüber hinaus hatte er aber auch eine gute schulische Ausbildung, zum Beispiel vier Jahre Melker Stiftsgymnasium, genossen. Als Landvermesser war er bekannt und viel beschäftigt, einige Pläne, einer aus dem Juni 1848, haben sich erhalten. Er könnte in diesen Revolutionsmonaten für die Losensteiner Nagelschmiede und Bau ern den Schriftverkehr mit Wien über nommen haben. Das gesamte Jahr 1848 verbrachte er bei seiner Schwester, die ein kleines Häuschen in Losenstein be wohnte. Gerade in diesem Jahr dichtete An ton Schosser zahlreiche seiner Dialekt lieder. Es sind vor allem jene, die heute zwar überhaupt nicht mehr gesungen werden, deren Texte aber überaus inter essant sind. Im Jänner dieses Jahres entstand das achtstrophige Lied „'s 1847er Mostjahr". Schosser thematisiert hier die schlechte Wirtschaftslage kurz vor der Revolution. Trotz einer guten Getreideernte gab es hohe Brotpreise, es folgte auch eine gute Mostobsternte. In der ersten Strophe heißt es: Die Zeit'n sand irauri, Das Troadl steht höh, ' Das Jahr 1848 in Oberösterreich und Hans Kudlich (Katalog). Sonderausstellung im Schloßmuseum Linz vom 13. Juli 1978 bis 22. Oktober 1978. Linz 1978, S. 13. ^ Lehr Rudolf: Landes-Chronik Oberösterreich, 3.000 Jahre in Daten, Dokumenten und Bildern. Wien - München 1992, S. 227.
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