ten zweiter Classe wird der Fahrpreis der Personen-Kilometer mit 3 kr. angenom men, somit Einnahme aus dem Perso nenverkehre auf der projectierten Linie 8600X60X0.3 = 15.480 fl., d.i. per Jahr und Kilometer rund 700 fl."^' Damit ist das Pro-Argument aber noch nicht vollständig, denn: „Diese Ein nahme ist umso sicherer zu erwarten, als nur die einheimische Bevölkerung in Rechnung gezogen, auf den heute schon sehr bedeutenden Touristenverkehr aber keine Rücksicht genommen wurde."^^ Der Verfasser ist sich sicher, daß der Staat angesichts dessen dieses Projekt fördern werde. Diese Förderung blieb aber in der Folge aus." Uberhaupt stellte sich die Grund frage, auf welche Weise das Projekt fi nanziert werden solle, umsomehr als der schließlich von der Kremstalbahngesellschaft vorgenommene Kostenvoran schlag 1,100.900 Gulden betrug." Nun trat die Gemeinde Spital am Pyhrn die Flucht nach vorne an und plädierte für eine Bahn Spital am Pyhrn-Windischgarsten. Das k. k. Handelsministerium genehmigte sogar die entsprechenden Vorarbeiten." Dies fiel umso leichter, als Gottlieb Schröckenfux dieses Unterneh men aus eigener Tasche bezahlte." Am 14. November fanden diese statt.^^ Dabei sollte es aber bleiben. Im Jahr 1892 wurde schließlich das Großprojekt einer Bahn von Klaus bis Liezen von Karl Büchelen, einem profun den Kenner des österreichischen Eisen bahnwesens, bei einem Vortrag in Linz grundlegend erörtert. Büchelen spricht dort offenbar deshalb von diesem Groß projekt, da nach Windischgarsten natur gemäß Liezen der angestrebte Endpunkt der Bahn sein würde. Nach Büchelen würde dieses Projekt 3,4 Millionen Gul den kosten. Am Ende bedeute eine sol che Linie zwar grundsätzlich eine wich tige Transitlinie, welche Oberösterreich und Steiermark verbinde. Dennoch aber wäre sie nur lokalbahnmäßig ausgeführt, weshalb der Schnellzugverkehr auf die Kronprinz-Rudolf-Bahn (St. ValenhnAmstetten-Kleinreifling-Selzthal) verla gert werden müsse. Letztlich stünden Kosten und Nutzen des Projektes in kei nem Verhältnis." Schröckenfux gab seine ehrgeizigen Pläne nicht auf. Im Jahr 1893 erhält er sogar die Vorkonzession für eine Bahn, welche an einer geeigne ten Stelle zwischen Selzthal und Alten markt bei St. Gallen ihren Ausgangs punkt nehmen und, wahrscheinlich durch das Pyhrgasgatterl, über Spital am Pyhrn bis Windischgarsten geführt wer den sollte." Eine Realisierung kam aber wahrscheinlich wegen der hohen Kosten niemals zustande. Zu diesen regionalen Ideen trat als bald der Plan des Staates, den Adriahafen Triest eisenbahmäßig besser zu er schließen. Dieser Hafen galt zwar als der einzig bedeutende Seehafen der Monar chie, dennoch aber konnte er, wegen des Mangels an Eisenbahnverbindungen, nur unzureichend ausgelastet werden. Es gab nur eine einzige Linie, welche an Tri- " Linzer Tagespost 40 (1890), S. 1. Linzer Tagespost 40 (1890), S. 1. " Vgl. Türk wie in Anm. I, S. 8. ''' Vgl. Türk wie in Anm. 1, S. 7. " Vgl. Türk wie in Anm. 1, S. 8. ™ Vgl. Aschauer wie in Anm. 4, S. 72. " Vgl. Türk wie in Anm. 1, S. 8. ™ Vgl. Karl Büchelen; Linz-Triest. Eine Eisenbahn frage. Linz 1892 (Vortrag gehalten im Deutsch nationalen Vereine zu Linz am 2. Juli 1892) (Mu seum der Stadt Linz), S. 4. Vgl. Wegenstein wie in Anm. 18, S. 4.
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